Drehkondensator. Die Zahl der Radiosendestationen ist sehr hoch, der Unterschied der Wellenlänge in folgedessen gering, da jede Sendestation ihre eigene Wellenlänge besitzen muss. Die Empfangsapparate müssen dementsprechend feinstufige Einstellung gestatten. Bisher ist dies meist mit zwei Drehkondensatoren be werkstelligt worden, von denen der eine eine grosse und der andere eine kleine Änderung der Kapazität auf ungefähr gleiche Winkel verstellung der Platten ergibt. Da aber die Genauigkeit, mit der die Winkel einstellbar sind, für beide Kondensatoren gleich ist, ist die Genauigkeit, mit der eine gewünschte Kapazität oder mit andern Worten eine ge wünschte Wellenlänge, von vornherein sieh einstellen lässt, nur von der Genauigkeit der Einstellung des Grobkondensators abhängig.
Um diesen sehr genau einstellen zu kön nen, ist man dazu übergegangen, seine Ver drehung mit Hilfe von Zahnradübersetzungen oder Schneckenantrieben vorzunehmen. Auch ist vielfach der grosse Kondensator mit dem kleinen durch Zahnradübersetzung verbun den worden, so dass durch Verstellung des letzteren der erstere um einen verhältnis mässig kleinen Betrag verstellt wird. Aber selbst mit Anwendung von Übersetzungen im Antrieb ist die Genauigkeit der Einstellun gen immer noch vom Spiel im Antrieb, im Lager .etc. abhängig, so dass eine unbedingt zuverlässige Einstellung einer gewünschten Wellenlänge ohne Probieren nur sehr schwer zu erreichen ist. Zudem sind immer zwei Apparate erforderlich.
Nach der Erfindung lassen sich beide: Apparate vereinigen und doch eine Einstell barken erzielen, die ebenso exakt-ist, wie bei dem Drehkondensator mit kleiner Kapazität. Dies wird dadurch erreicht, dass man die Platten des Kondensators nicht als ebene Scheiben, sondern in der Form von Schrau benflächen ausbildet und die Anderung der Kapazität durch Ineinander- oder Ausein- anderschrauben der Schraubenflächen be wirkt. Beide Schraubenflächen haben natür lich in jeder Lage einen gewissen Luftab stand voneinander, welcher aber auch durch eine isolierende Auflage auf mindestens einer Schraubenfläche ersetzt sein kann.
Die Ver- Stellung der Schraubenflächen gegeneinander geschieht durch Drehung einer oder beider Schraubenflächen um ihre Axe. Dadurch wird die Fläche der unmittelbar sich gegen überstehenden Teile der Schraubenflächen grösser oder kleiner.
Da von dieser Fläche die Kapazität des Kondensators abhängt und sich deren Grösse bei einer Umdrehung nur um einen Betrag ändert, welcher beim gewöhn lichen Kondensator einer vollen Kreisscheibe entsprechen würde, so ist leicht einzusehen, dass die Änderung der Kapazität des neuen Kondensators in Abhängigkeit vom Dreh winkel etwa der Kapazitätsänderung eines -Feinkondensators,> der üblichen Bauart ent spricht. Die Erfindung sei anhand des Aus führungsbeispiels der Fig. 1 bis 4 näher er läutert.
In Fig. 1 bedeutet a-c die eine, b-d die andere Schraubenfläche, deren Axen zusam menfallen, und welche ineinander- bezw. aus einandergeschraubt werden können.<I>a</I> und b seien die Anfänge, c und d die Enden der Schraubenflächen.
Die Zahl der ineinander geschraubten Windungen wird durch den Abstand von c und d bestimmt. Entsprechend dieser Windungszahl nimmt auch die kapa- zitiv wirksame Fläche, das heisst die Kapa zität des Drehkondensators zu oder ab.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform dieses Drehkondensators im Längsschnitt, Fig. 3 die gleiche im Querschnitt. Es bedeutet hier: a die eine, b die andere Schraubenfläche des Kondensators. Während a ruhend angeordnet ist und von den Schrauben s getragen wird, ist<I>b</I> fest auf der Welle w angeordnet und wird durch Drehung von w in die Schrauben fläche hinein- oder herausgeschraubt.
Zu die sem Zweck besitzt die ).gelle av am obern Teil ein Gewinde von der Steilheit der Schraubenwindungen, und es wird da.s Ge winde in einer Mutter geführt, welche sich im obern Lager h des Lagerbockes h befin det. Das Lager h ist vom Lagerbock 1a -durch die Isolationszwischenlagen h getrennt.
Am obern Teil der Welle av befindet sich der Drehknopf rg. Auch der untere Teil der Welle zv wird durch ein Lager h gehalten, welches aber kein Muttergewinde besitzt. Das Lager l= ist vom Lagerbock<I>i</I> ebenfalls durch eine isolierende Zwischenschicht li, ge trennt.
Fig. 3 zeigt einen Blick auf den Dreb- kondensator voll oben in Richtung seiner Axe. Malt sieht die Schraubenfläehen a und <I>b,</I> die Sehraubenbolzen s, den Lagerbock li, und den Drehknopf g.
Die fest angeordnete Schraubenfläche a baucht nicht eine zusam menhängende Fläche zu bilden. Zerlegt man diese Schraubenfläche durch einen durch den @lrittelpunl@t der Aze gehenden Vertikal schnitt in zwei Hälften, so ist die Anordnung auch brauchbar, wenn man bei den fest an geordneten Schraubenflächen nur eine dieser beulen Hälften benutzt, wie es Fig. 4 zeigt, wo die Bezeichnung die gleiche wie in den andern Figuren ist.
Die erläuternden Figuren enthalten kei neswegs alle Ausführungsmöglichkeiten des Erfindungsgegenstandes. Die Schraubenflä chen des Drehkondensators können, wie dar- he@tellt, an allen Stellen gleiche Breite haben, aber sie können auch so ausgeführt sein, dass ihre radial gemessene Breite an verschiede nen Stellen verschieden ist. Die Körper, welche die Sehraubenflächen bilden, haben naturgemäss bandförmige Gestalt. Die Band dicke kann an allen Stellen gleich sein, oder aber die Dicke kann auch an verschiedenen Stellen verschieden sein.
Diese Variation von Breite und Dicke kann den Zweck haben, die Änderung der Kapazität mit dem Drehwinkel einem beliebig wählbaren Gesetz gemäss zu bestalten. Die Kapazitätsänderung erscheint dann als mathematische Funktion des Dreh winkels der beweglichen Schraubenfläche.
Breite und Dicke der seliraubenförmiben Bän der können zum Beispiel so bemessen sein, da.ss die Änderung der Kapazität in Ab- liinbig@eit vom Drehwinkel konstant bleibt, oder aber so, .dass die Änderung der Kapazi- lätsänderung in Abhängigkeit vom Drehwin kel konstant bleibt, und schliesslich so, da.ss die Kapazitätsänderung nach einem an dern Gesetz vor sieh geht. Aucli die Gestaltung der Schraubenfläche ist in verschiedener Weise möglich.
plan kann der Schraubenfläche eine Form geben, welche durch Schraubenbewegung einer Geraden er zeugt wird, welche rechtwinklig zur Axe der Schrauben steht. Eine andere Form entsteht durch Schraubenbewegung einer Geraden, welche schiefwinklig zur Axe der Schrauben steht. Aber schliesslich ist es gar nicht not wendig, da.ss die Schraubenfläche der Schrau benbewegung einer Geraden die Form ver dankt, sondern an Stelle der Geraden kann auch eine Kurve beliebig wählbarer Gestalt treten.
Eine beliebige Variation der Kapazitätsände- rung bei Drehung der beweglichen Schrau benfläche lässt sich auch dadurch erzielen, dass man die Schraubenfläche in zweck mässiger Weise perforiert. Derartige Durch brechungen der Fläche setzen die Kapazität des Kondensators in entsprechender Weise herab und sie gestatten im beschränkten Masse durch ihre Anzahl und Form die Ka pazität -des Kondensators einer wählbaren mathematischen Funktion anzupassen.
Praktisch könnte man in vorteilhafter Weise die Schraubenfläche aus einzelnen Stücken zusammensetzen, die aus aufge schnittenen und dann in Schraubenform ge pressten Kreisseheiben hergestellt sind, aber man könnte sie auch "-iessen, und so als Gan zes in einer Rohform herstellen, welche ge gebenenfalls durch Überarbeitung und Schliff die für den besonderen Zweck erforderliche Feinheit erhält.
Eine grössere Verstellung des neuen Dreh kondensators erfordert, im Gegensatz zu den bisherigen Kondensatoren, eine grössere An zahl von Umdrehungen. Aus diesem Grunde ist es zunächst nicht möglich, durch einen mitgedrehten Zeiger auf einer mit Skala ver- sehenen einfachen Kreisteilung .die Grösse der jeweilig eingestellten Kapazität anzuzeigen.
Legt man aber die Skala auch auf eine Schraubenlinie, dann könnte der Zeiger auf dieser Skala. unmittelbar die Verstellung des Kondensators sichtbar machen. drill man an derseits die schraubenförmige Skala vermei den, dann könnte man die Anzeigevorrichtung nach Art eines Uhrwerkes ausbilden, wel- ches von der Achse der Schraube angetrieben wird. Würde man, wie bei einer Uhr einen ärossen und einen kleinen Zeiger anwenden, so wäre eine Grob- und eine Feinablesung möglich.
Auch nach Art eines Zählwerkes kann das von der Schraubenachse angetriebene Räderwerk ausgebildet sein, so dass die den verschiedenen Übersetzungsgraden zugeord neten Zeiger sich auf verschiedenen Ziffer blättern bewegen. Eine sehr zweckmässige Form der Anzeigevorrichtung ergibt sich, wenn man das Prinzip des Schraubenmikro meters anwendet. Ein Zeiger wird von der Schraubenachse über ein Schneckenbetriebe auf gerader Skala. bewegt, und gestattet die Grobablesung. Ein anderer Zeiger ist mit der Schraubenachse direkt verbunden und zeigt mit jeder Drehung die feineren Zwischen werte an.