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Die Erfindung bezieht sich auf eine bituminöse Abdichtung für genutzte Dach- oder Bauwerksflächen auf Betontragdecken, bei der Bahnenwerkstoff auf der Dach- oder Bauwerksfläche unter Verwendung einer heissen bituminösen Schmelzmasse verlegt ist, die an der Betontragdecke vollflächig haftet.
Eine derartige Abdichtung ist aus der DE 25 49 993 C2 für ein umgekehrtes Warmdach bekannt.
Selbst bei der Wahl der bewährtesten Materialien und der Anwendung grösster Sorgfalt bei der Verarbeitung sind Undichtigkeiten in Dach- und Bauwerksabdichtungen niemals ganz auszuschliessen. Bei genutzten Dach- und Bauwerksflächen, wie z.B.
Gründächern, Terrassendächern und Tiefgaragenabdichtungen hat dieses Undichtigkeitsproblem insofern eine besondere Dimension, als die Abdichtung nach Fertigstellung des Aufbaus nicht mehr direkt zugänglich ist. Die Konstruktion der Abdichtung muss hierauf Rücksicht nehmen. Eine wasserunterläufige Konstruktion
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mit z.B. punkt- oder streifenweise verlegter erster Abdich- tungslage kann im Undichtigkeitsfall die Folge haben, dass zur Lokalisierung der Schadstelle beträchtliche Dach- oder Bau- werksaufbauten abgeräumt werden müssen, wie Kies, Wärmedämmate- rial, Mutterboden, Plattenbeläge usw. Es wird daher angestrebt, die Wasserunterläufigkeit zu vermeiden, was nur durch eine vollflächige Verklebung erreicht werden kann.
Auch vollflächige Verklebungen haben jedoch ihre Grenzen, die durch Rissbildung in den Betontragdecken und ungenügende Haftung der Abdichtung am Untergrund bedingt sind. Aus der o. g. DE 25 49 993 C2 ist es bekannt, eine mit Kautschuk versetzte bituminöse Schmelzmasse einzusetzen, die ausreichend am Untergrund haftet und Risse in der Betondecke dichtend überbrücken soll. Wider Erwarten trotz- dem auftretende Feuchtigkeitsschadstellen sind eindeutig loka- lisierbar, so dass Reparaturmassnahmen gezielt bei geringem Auf- wand durchgeführt werden können. Andererseits bedeutet der Ein- satz elastifizierenden Kautschuks einen nicht unbedeutenden zu- sätzlichen Werkstoffaufwand.
Ausserdem ist es bekannt, die erste Abdichtungslage mit ge- blasenem Bitumen unter vollflächiger Aufbringung (Giessverfah- ren) einer Bitumenbahn oder vollflächiger Aufschweissung einer Schweissbahn herzustellen. Hierbei müssen zur Verhinderung von Wasserunterläufigkeit ideale Bedingungen gegeben sein, wie nicht zu rauhe Betontragdecke und Aussentemperaturen nicht unter ca. 10 C. Trotz fachgerechter Herstellung der ersten Abdich- tungslage können z.B. durch Schwinden feinste Risse in der Be- tontragdecke entstehen, die nicht überbrückbar sind. Infolge- dessen müssen konstruktive Massnahmen getroffen' werden, damit die Risse zum Entstehungszeitpunkt eine vorbestimmte Grösse von z.B. 0,5 mm nicht überschreiten. Die konstruktiven Massnahmen sind ebenfalls ein unerwünschter zusätzlicher Herstellungsauf- wand für diese Bauwerksabdichtungen.
Des weiteren ist eine vollflächige Verklebung der ersten Abdichtungslage im Giessverfahren mit speziellen, ungefüllten Polymerbitumen-Heissklebemassen bekannt. Durch das günstige Fliessverhalten bei Verarbeitungstemperaturen von ca. 180 C, durch die hohe Klebkraft und wegen der hohen Dehnfähigkeit wird mit derartigen Heissklebemassen auch dann eine Wasserunterläu-
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figkeit verhindert, wenn die Aussentemperatur bei der Verarbei- tung ca. 2 C beträgt und zur Verhinderung von Rissbildung in der Betontragdecke keine besonderen konstruktiven Massnahmen getrof- fen wurden. Auch diese bekannte bituminöse Abdichtung ist je- doch wegen der speziellen Heissklebemasse vergleichsweise auf- wendig.
DIN 18195, Teil 5, Punkt 7. 3.3 schreibt vor, dass die Ab- dichtung hochbeanspruchter Betontragdecken aus mindestens zwei Lagen herzustellen ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine bitu- minöse Abdichtung mit den eingangs genannten Merkmalen so zu verbessern, dass sie aus mindestens zwei Lagen besteht und ohne im Bereich der Betontragdecke liegenden erheblichen baulichen Aufwand mit einfachen und bewährten Mitteln herzustellen ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Abdichtung ein auf der Betontragdecke verlegtes und von der aufgegossenen Schmelzmasse umhülltes Bewehrungsgitter aufweist und somit die nach DIN 18195, Teil 5 geforderte Zweilagigkeit in einem Ar- beitsgang erreicht wird.
Für die Erfindung ist von Bedeutung, dass die erste Abdich- tungsschicht ein Bewehrungsgitter aufweist und somit im Sinne der DIN 18195 eine Lage ist. Unter dem Begriff des Bewehrungs- gitters werden Gewebe oder Gelege verstanden, die den erforder- lichen Durchtritt der heissen bituminösen Schmelzmasse auf die Betontragdecke in hinreichendem Masse zulassen. Derartige Beweh- rungs- oder Verstärkungsgitter sind an sich bekannt. Sie werden von der aufgegossenen Schmelzmasse umhüllt, die für eine aus- reichend vollflächige Verklebung auf der Betontragdecke sorgt, so dass eine Wasserunterläufigkeit verhindert werden kann. Diese Verhinderung von wasserunterläufigkeit wird in Abhängigkeit von der Klebkraft und der Dehnfähigkeit der bituminösen Schmelzmas- se erreicht.
Der konstruktive Aufwand für eine derartige bitu- minöse Abdichtung durch Verwendung eines zusätzlichen Beweh- rungsgitters ist nicht gross. Ausserdem kann der Herstellungsauf- wand für die bituminöse Abdichtung klein gehalten werden, da das Bewehrungsgitter vor dem Aufgiessen der Schmelzmasse ledig-
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lich mit entsprechender Überdeckung in Nähten und Stössen ausge- rollt zu werden braucht.
Die Erfindung bezieht sich des weiteren auf ein Verfahren zum Herstellen einer bituminösen Abdichtung für genutzte Dach- oder Bauwerksflächen auf Betontragdecken, bei dem auf die Be- tontragdecke eine darauf vollflächig haftende, heisse bituminöse Schmelzmasse gegossen wird, und bei dem Bahnenwerkstoff auf die heisse Schmelzmasse gerollt wird.
Um ein derartiges Verfahren dahingehend zu verbessern, dass Konstruktionsaufwand im Bereich der Betontragdecke ohne Preis- gabe des Vorteils einer auf der Betontragdecke vollflächig haf- tenden bituminösen Schmelzmasse zu erreichen, wird so verfah- ren, dass vor dem Aufgiessen der Schmelzmasse ein Bewehrungsgit- ter direkt auf der Betontragdecke verlegt wird, und dass danach das Aufgiessen der Schmelzmasse und das Aufrollen des Bahnen- werkstoffs erfolgen.
Für dieses Verfahren ist wesentlich, dass das Bewehrungs- gitter verlegt wird, bevor der Bahnenwerkstoff mit der Schmelz- masse im bekannten und bewährten Giessverfahren verlegt wird.
Bei der praktischen Durchführung hat sich erwiesen, dass das Be- wehrungsgitter grösstenteils etwas aufschwimmt, so dass die heisse bituminöse Schmelzmasse unter die Gitterstränge auf die Beton- tragdecke gelangt, so dass das Bewehrungsgitter entsprechend eingebettet wird. Es genügt, das Bewehrungsgitter lose zu ver- legen und danach in üblicher Weise die Schmelzmasse aufzugiessen und den Bahnenwerkstoff aufzurollen.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung darge- stellten Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigt:
Fig.l einen Querschnitt einer Abdichtung, und
Fig.2 eine perspektivische Darstellung zur Erläuterung der
Herstellung einer Dachabdichtung.
Der in Fig.l dargestellte Querschnitt zeigt in schemati- scher Darstellung eine bewehrte Betontragdecke 10 mit einem Voranstrich 11 und ohne Estrichauflage.
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Auf der Betontragdecke 10 ist ein bahnenweise angeordnetes Bewehrungsgitter 12 vorhanden, welches von Schmelzmasse 13 umhüllt ist.
Das Bewehrungsgitter 12 ist gemäss Fig.1,2 überlappt angeordnet. Die Überlappung beträgt gemäss Fig.2 etwa 10 cm Darüber ist die Schmelzmasse 13 und dann der Bahnenwerkstoff 14 angeordnet. Einander benachbarte Bahnen überlappen einander in ähnlicher Weise, wie die Bahnen des Bewehrungsgitters 12.
Die Herstellung der Abdichtung erfolgt derart, dass auf der Betontragdecke 10 zunächst der Voranstrich 11 und dann das Bewehrungsgitter 12 aufgebracht bzw. angeordnet werden. Dann wird heisse bituminöse Schmelzmasse 13 aufgegossen und Bahnenwerkstoff 14 aufgerollt, wobei vor der Rolle soviel Schmelzmasse 13 vorhanden sein muss, dass sich eine Wulst bildet und seitlich jeder Bahn Schmelzmasse austritt. Es kommt dann zu einer vollflächigen Verklebung. Um die Haftung der Abdichtung auf der Betontragdecke 10 zu verbessern, kann die Schmelzmasse 13 mit Kautschuk modifiziert werden.