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Das Stammpatent bezieht sich auf ein Verfahren zum Reinigen und Erhalten von Bauwerken aus Stein, wobei die Oberfläche des Bauwerkes mit Wasser besprüht oder berieselt wird.
Um Bauwerke aus Stein vor der raschen Zerstörung durch die verschlechterten Umweltbe- dingungen wirkungsvoll zu schützen, wird nach der Erfindung des Stammpatentes die Berieselung oder an sich bekannte Besprühung in Intervallen vorgenommen und dadurch eine ständige Feuchthaltung und damit eine Diffusion von Schadstoffen nach aussen gewährleistet. Durch eine solche immer wieder vorgenommene Berieselung oder an sich bekannte Besprühung kommt es zu einer Oberflächenbenässung, die einen Diffusionsvorgang der schädlichen Säuren und Salze einleitet. Sobald die Oberfläche des Steines benetzt und eine entsprechende Tiefenwirkung erreicht ist, tritt im Stein eine Diffusion ein, durch die die angesammelten Säuren, insbesondere Schwefelsäure und Kohlensäure an die Aussenfläche gelangen.
Die Durchführung des Verfahrens nach dem Stammpatent erfordert verschiedene Vorbehandlungen und Massnahmen, um den unterschiedlichen Eigenschaften des Steines und der Lage des Bauwerkes besser gerecht zu werden. Nach einem im Stammpatent beschriebenen Merkmal der Erfindung werden die Zeitabschnitte der Besprühung oder Berieselung in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit und/oder Sonneneinstrahlung und/oder Windgeschwindigkeit und/oder Temperatur gewählt. Die Härte und die Saugfähigkeit des Steines bewirken jedoch eine verschieden lange Periode oder Verdunstungstrocknung. Weiters sind die Gliederungen und Profilierungen eines Bauwerkes so vielfältig, dass zu viele Messstellen für die Schaltintervalle notwendig wären.
Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, das Verfahren nach dem Stammpatent derart zu verbessern, dass die grossen Unterschiede in einer Bauwerkszone annähernd auf gleiche Werte gebracht werden. Erreicht wird dies dadurch, dass am Bauwerk eine eine hohe kapillare Saugfähigkeit und flüssigkeitshaltende Eigenschaft besitzende Schicht z. B. mit einer aus einem Vlies od. dgl. bestehenden Kompresse aufgebracht wird.
Durch die erfindungsgemäss angeordnete Schicht wird eine weitgehende Vergleichmässigung der Behandlung der Oberfläche des Bauwerkes erreicht. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die Schicht die nach aussen diffundierten Schadstoffe aufnimmt, so dass das Abspülen der Schadstoffe und der abgelagerten Salze nicht mehr notwendig ist. Dadurch werden nicht nur Kosten und Zeit eingespart, sondern es wird auch eine Umweltbelastung durch unkontrolliertes Abfliessen der Schadstoffe, z. B. in das Kanalsystem verhindert. Aus einem Vlies od. dgl. bestehende Kompressen halten sehr lange die Feuchtigkeit und nehmen auch die aus dem Stein diffundierten Schadstoffe gut auf. Überdies sind solche Kompressen leicht am Bauwerk anzubringen und auch wieder zu entfernen.
Um die Schicht einerseits gut halten zu können, anderseits um eine genügende Flüssigkeitszufuhr zu erreichen, ist es vorteilhaft, wenn an der dem Bauwerk abgewendeten Seite eine mit Öffnungen versehene flächige Halterung angeordnet ist. Diese flächige Halterung kann z. B. ein Netz, Gitter od. dgl. sein. Besonders zweckmässig hat es sich erwiesen, wenn die flächige Halterung aus einer Kunststoffolie besteht. Es ist dann möglich, die Kunststoffolie mit Öffnungen verschiede- ner Grösse und/oder Anordnung zu versehen. Dadurch wird erreicht, dass durch die Grösse bzw. Anordnung der Öffnungen den Eigenschaften des Bauwerkes entsprechend die Verdunstung der Flüssigkeit reguliert wird.
Nachstehend ist die Erfindung an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben, ohne jedoch auf diese Beispiele beschränkt zu sein. Dabei zeigt Fig. l im Schnitt eine auf ein Bauwerk aufgebrachte Schicht. Die Fig. 2 und 3 stellen in Ansicht bzw. im Schnitt eine mit einer durchlöcherten Kunststoffolie versehene Schicht dar, die auf ein Bauwerk aufgebracht ist. Schliesslich zeigen die Fig. 4 und 5 schematisch weitere Ausführungsformen von erfindungsgemässen Schichten.
Gemäss Fig. 1 ist auf die Oberfläche eines Bauwerkes --4-- eine Schicht aufgebracht, die aus einer steinreinigenden Paste --1--, einem wassersaugendem und wasserhaltendem Vlies --2-und einem Netz --3-- besteht. Die Befestigung der Schicht am Bauwerk kann bei weicheren Gesteinen durch Metallklammern --5-- erfolgen. Bei harten Gesteinen können mittels Klebepunkten Drahtstücke-6-- am Bauwerk befestigt werden, die das Netz --3-- halten.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Netz --3-- aus einem leicht verformbaren
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--2-- mitAerosyl.
Die beschriebene Schicht wird zweckmässig durchfeuchtet oder nass auf das Bauwerk aufge- bracht und die Feuchthaltung erfolgt durch Besprühen oder Berieseln, aber auch durch eine hohe
Feuchtigkeitskonzentration der Luft. Durch die Schicht wird die Feuchtigkeit gleichmässig auf die
Oberfläche des Bauwerkes gebracht und die im Bauwerk enthaltenen Schadstoffe werden zur
Diffusion an die Oberfläche angeregt und durch das Vlies --2-- aufgenommen. Die steinreinigende
Paste unterstützt dabei die Reinigungswirkung. Nach durchgeführter Reinigung kann die Schicht als Ganzes vom Bauwerk abgelöst werden.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3 ist die Schicht-l, 2, 3-- von einer Kunst- stoffolie --7-- abgedeckt, die je nach der Beschaffenheit des Bauwerkes --4-- mit verschieden vielen bzw. verschieden grossen Öffnungen --8-- versehen ist. Da die Diffusion der Schadstoffe in den verschiedenen Steinen und auch durch die verschiedene Konzentration der Schadstoffe unter- schiedlich schnell erfolgt, ist es durch die Anordnung bzw. Grösse der Öffnungen --8-- möglich, die Verdunstungstrocknung der Diffusionsgeschwindigkeit anzupassen.
In Fig. 4 ist als weitere Ausführungsform der Erfindung eine einlagige Kompresse-10- dargestellt, die mittels einer Klebschicht --11-- auf die Oberfläche des Bauwerkes --4-- aufge- bracht ist.
Es ist naturgemäss auch möglich, eine Kompresse entsprechend den Fig. 1 bis 3 ohne Zwischenlage einer steinreinigenden Paste-l-direkt auf das Mauerwerk aufzubringen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist auf das Mauerwerk --4-- eine pastöse Schicht --9-aufgebracht. Diese Schicht --9-- kann z. B. als Putz ausgebildet sein, der aus Kieselgur und Kalk besteht. Auch die Schicht --9-- wird befeuchtet, u. zw. entweder durch Düsen od. dgl. oder durch eine vorhandene hohe Luftfeuchtigkeit. Nach Durchführung des Reinigungsvorganges wird die Putzschicht --9-- entfernt. Durch die Kalkhältigkeit der Schicht wird überdies erreicht, dass der in der Schicht enthaltene Kalk nach innen in das Mauerwerk wandert und dort Kalkschichten ersetzt.
Im Rahmen der Erfindung sind noch zahlreiche Abänderungen möglich. Insbesondere kann die Zusammensetzung der Schicht vielfältig variiert werden, soferne der Hauptzweck, nämlich die Feuchthaltung und damit das Diffundieren der Schadstoffe erreicht wird. In der alternativ anzuwendenden Reinigungspaste kann eine hydroskopische Flüssigkeit, z. B. Glyzerin enthalten sein. Bei hartem und nicht porösem Gestein, z. B. Marmor, kann sich das Anbringen einer Reinigungspaste meist erübrigen, weil der Diffusionsvorgang nur wenige Millimeter unterhalb der Oberfläche stattfinden wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Reinigen und Erhalten von Bauwerken aus Stein, wobei die Oberfläche des Bauwerkes mit Wasser besprüht oder berieselt wird, sowie die Berieselung oder an sich bekannte Besprühung in Intervallen vorgenommen wird und dadurch eine ständige Feuchthaltung und damit eine Diffusion von Schadstoffen nach aussen gewährleistet ist, nach Patent Nr. 370185, dadurch gekennzeichnet, dass am Bauwerk eine eine hohe kapillare Saugfähigkeit und flüssigkeitshaltende Eigenschaft besitzende Schicht, z. B. mit einer aus einem Vlies od. dgl. bestehenden Kompresse, aufgebracht wird.