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Heisswasserlleizung.
Bei Heisswasserheizungen, bei welchen die Wärmeverbraucher (Heizkörper) höher als die Kessel- anlage liegen, muss an der höchsten Stelle der Heizungsanlage ein Druck herrschen, der der Wasser- temperatur entspricht ; z. B. muss dieser Druck bei einer Wassertemperatur von 1900 C etwa 12 atü betragen. Ist dies nicht der Fall, so tritt in den hochliegenden Heizungsteilen durch Entspannung
Dampfbildung des ankommenden Wassers ein, die Anlass zu Schlägen in den Leitungen und Heiz- körpern gibt. Bei Anlagen, bei welchen der Ausdehnungsraum vom Dampfraum des Kessels gebildet wird oder als besonderer Behälter tiefliegend, z.
B. auf gleicher Höhe mit dem Kessel, angeordnet ist, lässt sich ein entsprechend hoher Druck in den hochliegenden Heizungsteilen dadurch erreichen, dass man die Förderhöhe der Pumpe entsprechend hoch bemisst. Solelie Pumpen erfordern aber einen wesentlich grösseren Kraftaufwand als die normalen Umwälzpumpen, bei denen die Förderhöhe nur für die Rohrleitungswiderstände des Netzes zn berechnen ist. Eine Pumpe mit grosser Förderhöhe besitzt aber auch noch insofern einen Nachteil, als es mit Rücksicht auf den dadurch bedingten hohen
Druck oft erforderlich ist, die Pumpen, Armaturen und Heizschlangen stärker bzw. ans hochwertigem Material herzustellen.
Eine andere Möglichkeit, die Dampfbildung in Anlagen der vorliegenden Art zu vermeiden, also den nötigen Druck in den hoehliegenden Heizungsteilen zu erzielen, besteht darin, dass man das ganze System mit Wasser füllt und einen besonderen Ausdehnungsraum an der höchsten
Stelle der Anlage vorsieht. In diesem Falle muss jedoch der tiefliegende Kessel für den der Heisswassertemperatur entsprechenden Druck plus dem statischen Druck gebaut sein. Beträgt z. B. die Heisswassertemperatur 183'C und der Höhenunterschied zwischen Kesselanlage und Heizkörpern 100 m, so muss die Kesselanlage für 20 atü gebaut sein.
Dies ist insofern ein grosser Nachteil, als dann für Anlagen der in Frage stehenden Art teuere Kessel verwendet werden müssen und die Verwendung vorhandener Kessel unter Umständen nicht möglich ist. Schliesslich besteht auch noch eine weitere Möglichkeit zur Vermeidung einer Dampfbildung in den hochliegenden Heizungsteilen darin, dass man das Vorlaufwasser künstlich herabkühlt. Je höher sich aber die höchste Stelle der Heizung über dem Wasserstand des Kessels befindet, um so tiefer muss die Vorlauftemperatur herabgekühlt werden. Die Folge davon ist, dass sowohl die Heizflächen wie die umzuwälzenden Wassermengen und damit die Rohrleitungen grösser werden müssen.
Durch die Erfindung wird ein neuer Weg gewiesen, um bei Heisswasserheizungen mit Heizkörpergruppen, die höher liegen als der Heisswasserkessel, die schädliche Dampfbildung in diesen zu verhindern.
Die Erfindung besteht darin, dass bei derartigen Heisswasserheizungen den hoehliegenden Heizkörpergruppen ein entsprechend hochliegender Heisswassererzeuger zugeordnet wird, der durch die Kreislaufleitungen mit den Heizkörpern zu einem geschlossenen Heisswassersystem verbunden ist und durch in das Umlaufwasser eingeblasenen Dampf beheizt wird, wobei der Heizdampf aus dem Dampfoder aus dem gesonderten Ausdehnungsraum des tiefliegenden Heisswasserkessels entnommen wird.
In einer derartig ausgebildeten Heizungsanlage können normale Pumpen mit geringer Förderhöhe und entsprechend geringem Kraftbedarf sowie Kessel verwendet werden, die nur für den der Kesseltemperatur entsprechenden Druck zu bemessen sind. Auch können dabei die Pumpenarmaturen und Heizschlangen normale Abmessungen erhalten und aus üblichem Baustoff hergestellt sein.
Die bei dem Einblasen des Heizdampfes in den hochliegenden Heisswassererzeuger sich ergebende überschüssige Wassermenge kann erfindungsgemäss durch ihre Schwerkraft in den tiefliegenden Heisswasserkessel zurückgeleitet werden, so dass zwischen beiden ein geschlossener Kreislauf entsteht.
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Gleichzeitig ist bei einer Anlage gemäss der Erfindung die Möglichkeit gegeben, ein weiteres Heisswassersystem, bei dem die Schwierigkeiten des Höhenunterschiedes nicht bestehen, unmittelbar von dem tiefliegenden Kessel zu betreiben. Bei diesem Tiefsystem würde auch das Kesselwasser in Umwälzung versetzt, was für die Wärmeabgabe der Kesselheizfläche günstig ist.
Es ist sinngemäss ohne weiteres möglich, mehrere Heisswassererzeuger für Gruppen von verschieden hoch gelegenen Wärmeverbrauchern anzuordnen, die den Verhältnissen entsprechend verschiedene Höhenlagen haben.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Heisswasserheizungsanlage gemäss der Erfindung schematisch dargestellt. a ist der Kessel der Heizungsanlage, dessen Dampfraum gleichzeitig als Ausdehnungsraum dient. b ist das hochgelegene Verbrauchersystem mit der Umwälzpumpe b'und den Heizkörpern b". Das System b wird durch den entsprechend hoch angeordneten Heisswassererzeuger c betrieben. Die Beheizung des Erzeugers c erfolgt durch Dampf von dem tiefgelegenen Kessel a aus. Der Dampf wird beispielsweise durch ein vom Kessel a zum Erzeuger c führendes Rohr cl in den Erzeuger c eingeblasen. Das Kondensat dieses eingeblasenen Dampfes wird dauernd durch eine Leitung t in den Kessel a zurückgeführt.
In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist an den tiefliegenden Kessel a ein weiteres Heisswassersystem g mit Umwälzpumpe < /'und Heizkörpern g"angeschlossen, welches unmittelbar vom Kessel a betrieben wird.
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stellen, dass bei sonst gleichen Verhältnissen der Gesamtkraftbedarf der beiden Pumpen b', (J'nur die Hälfte des Kraftbedaifes einer etwa für beide Systeme vorgesehenen Pumpe mit grosser Förderhöhe beträgt.
Ausserdem lässt sich bei der Anlage die eingangs erwähnte Herabkühlung der Temperatur des Vorlaufwasser mit besonderem Vorteil durchführen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Heisswasserheizung mit Heizkörpergruppen, die höher liegen als der Heisswasserkessel, dadurch gekennzeichnet, dass den hochliegenden Heizkörpergruppen (b") ein entsprechend hochliegender Heisswassererzeuger (e) zugeordnet ist, der durch die Kreislaufleitungen (b) mit den Heizkörpern (b") zu einem geschlossenen Heisswassersystem verbunden ist und durch in das Umlauf wasser eingeblasenen Dampf beheizt wird, wobei der Heizdampf aus dem Dampf-oder gesonderten Ausdehnungsraum des tiefliegenden Heisswasserkessels (a) entnommen wird.