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Zur Verschönerung und Färbung von Kunststeinmassen sowohl mit anorganischen als auch organischen Bindemitteln wurden bereits Silikate, namentlich auch Glimmerarten verwendet. Derartige Zusätze zu Kunststeinmassen welche Zement als Bindemittel enthalten, haben aber den grossen Nachteil, dass der Glimmer und ähnliche Silikate ein sehr schlechtes Haftvermögen gegen Zement zeigen und daher derartige Massen nur geringe Festigkeit aufweisen. Die sonst günstigen Eigenschaften der Silikate, namentlich vieler Glimmerarten, gegen Hitze und chemische Einflüsse widerstandsfähig zu sein, treten daher in den Hintergrund und gestatten ihre Anwendung nur dann, wenn keine hohen Anforderungen an Festigkeit gestellt werden. Dünne Platten, wie z. B. Asbestzementmassen, lassen sich unter Verwendung solcher natürlicher Mineralien nicht herstellen.
Es wurde nun gefunden, dass verzierte und in jeder Beziehung sehr widerstandsfähige Wandverkleidungen, Bedachungen usw. sich unter Verwendung von Hydroxylgruppen enthaltenden Silikaten als Füll-oder Verschönerungsmittel dann herstellen lassen, wenn man diese Silikate vorher bis zur Zerstörung der Hydroxylgruppen, das ist auf etwa 600 C und darüber erhitzt. So vorbehandelter Muskowit z. B. zeichnet sich durch sehr gute Haftfähigkeit gegen- über anorganischen Bindemitteln, wie Zement, Wasserglas, kaustische Magnesia aus und besitzt auch grosse Haftfähigkeit an Unterlagen aus Steinholz, Marmor, Dachschiefer, Kunststein und keramischen Massen aller Art sowie auch aus Metallen und organischen Stoffen, wie Dachpappe, Holz, Zellulose u. dgl.
Als Bindemittel können hiebei auch mit Vorteil solche organischer Natur, wie Zellon-oder Kopallack, Harzlösungen, Teer u. dgl. verwendet werden. Die durch Hitze vorbehandelten Silikate können dabei in Pulver oder Schuppenform entweder den verschiedenen Massen zugemischt oder auch als Deckschicht aufgestrichen, aufgespritzt oder sonstwie aufgetragen werden, wobei im Bedarfsfalle noch ein durchsichtiges Bindemittel, wie Wasserglas oder Kopallack Verwendung finden kann.
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Biotit zur Verzierung von Wandverkleidungen und Dachziegeln zu verwenden und die aus der Grube gewonnenen blätterigen Blöcke durch Erhitzen bis zu 371'5 C wasserfrei zu machen. Durch diese Erhitzung werden aber die Hydroxylgruppen nicht zerstört, sondern nur die Grubenfeuchtigkeit entfernt, wobei das spezifische Gewicht des Minerals herabgesetzt und die Farbe geändert wird. Eine Veränderung des Minerals in der Weise, dass die Oberfläche aufgerauht und so einen guthaftenden ornamentalen Füllstoff für Zementmischungen geben würde, tritt aber bei dieser niederen Erhitzung nicht ein. Die durch die Erhitzung auf etwa 371 C erhaltenen Farbtöne sind auch wenig mannigfaltig und nur durch den hohen Eisengehalt des Biotit bedingt.
Durch die Erhitzung von Hydroxylgruppen enthaltenden Silikaten über 600 C werden aber die verschiedenartigsten Färbungen je nach der angewendeten Temperatur und dem Eisengehalt des betreffenden Silikates erhalten u. zw. helle und dunkle Bronzetöne, stahlgraue Färbung, Perlmutterfarbe bis silberweiss. Durch noch höhere Erhitzung der Silikate bis zur beginnenden Sinterung bei etwa 900 bis 1200 C (je nach dem Eisengehalt des Minerals) erzielt man hauptsächlich hellere Färbungen mit lebhaftem Perlmutterglanz, wobei die Zerstörung der Lichtdurchlässigkeit der Glimmera, rten und die dadurch bedingte gesteigerte Lichtreflexion hauptsächlich den lebhaften Glanz bedingen.
Während durch diese Wärmebehandlung die Oberfläche der Mineralien aufgerauht und dieselben dadurch gut haftend am Zement und anderen Bindemitteln gemacht werden, wird dabei die Widerstandsfähigkeit gegen atmosphärische Einflüsse, namentlich gegen die in Industriegegenden stets vorhandene schwefelige Säure gegenüber den
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rohen Mineralien nicht nur nicht vermindert, sondern vielfach auch erhöht. Die gute Haftfähigkeit des hitzebehandelten Materials gestattet auch die Herstellung von mit diesen Silikaten verzierten Asbestzementplatten auf der Pappenmaschine, wobei die Silikate in der ganzen Masse verteilt oder auch nur auf der Oberfläche aufgetragen sein können.
Kurz zusammengefasst zeichnen sich die Verwendung von über 600 C erhitzten Hydroxylgruppen enthaltenden Silikaten zur Herstellung von Verkleidungsplatten aller Art, Dachbedeckungen usw., durch die grosse Widerstandsfähigkeit und fast unbegrenzte Haltbarkeit der erzielten Farbwirkungen aus, wobei die Mannigfaltigkeit der Farbwirkungen und des Perlmutterglanzes je nach den angewandten Temperaturen und dem Eisengehalt des verwendeten Materiales eine ausserordentlich grosse ist. Die gute Haftfähigkeit der so vorbehandelten Silikate tritt gleichfalls bei der Herstellung von Platten aus Kunststeinmassen unter Verwendung dieser so vorbehandelten Mineralien als Füll-und Farbstoff vorteilhaft in Erscheinung wie auch beim Auftragen solcher Platten auf beliebige Unterlagen.
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Silicates, including types of mica, have already been used to beautify and color artificial stone masses with both inorganic and organic binders. Such additives to artificial stone masses which contain cement as a binding agent, however, have the great disadvantage that mica and similar silicates show very poor adhesion to cement and therefore such masses have only low strength. The otherwise favorable properties of the silicates, namely of many types of mica, of being resistant to heat and chemical influences, therefore recede into the background and only allow their use if no high requirements are placed on strength. Thin plates, such as B. Asbestos cement masses cannot be produced using such natural minerals.
It has now been found that ornate and in every respect very resistant wall cladding, roofing, etc., can be produced using hydroxyl group-containing silicates as a filler or beautifying agent if these silicates are previously used until the hydroxyl groups have been destroyed, that is to about 600 C and heated above. So pretreated muskowite z. B. is characterized by very good adhesion to inorganic binders such as cement, water glass, caustic magnesia and also has great adhesion to substrates made of stone wood, marble, roofing slate, artificial stone and all kinds of ceramic masses, as well as metals and organic materials, such as roofing felt, wood, cellulose and the like like
Binding agents of an organic nature such as cellulose or copal lacquer, resin solutions, tar and the like can also be used with advantage. Like. Be used. The heat-pretreated silicates can either be mixed with the various compounds in powder or flake form or painted on, sprayed on or otherwise applied as a top layer, with a transparent binding agent such as water glass or copal lacquer being able to be used if necessary.
It has already been proposed to use biotite to decorate wall cladding and roof tiles and to make the leaf-like blocks extracted from the pit anhydrous by heating up to 371.5 ° C. However, this heating does not destroy the hydroxyl groups, but only removes the pit moisture, reducing the specific gravity of the mineral and changing the color. A change in the mineral in such a way that the surface would be roughened and thus provide a well-adhering ornamental filler for cement mixes, however, does not occur with this low level of heating. The color shades obtained by heating to about 371 C are also not very diverse and are only due to the high iron content of the biotite.
By heating hydroxyl-containing silicates above 600 C, a wide variety of colorations are obtained, depending on the temperature used and the iron content of the silicate in question. Between light and dark bronze tones, steel-gray color, mother-of-pearl to silver-white. By heating the silicates even higher until they begin to sinter at around 900 to 1200 C (depending on the iron content of the mineral), mainly lighter colors with a lively pearlescent luster are achieved, with the destruction of the translucency of the mica and the resulting increased light reflection mainly the require lively shine.
While this heat treatment roughened the surface of the minerals and made them adhere well to cement and other binders, the resistance to atmospheric influences, especially to the sulphurous acid that is always present in industrial areas, is increased
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raw minerals are not only not reduced, but also increased in many ways. The good adhesion of the heat-treated material also allows the production of asbestos-cement panels decorated with these silicates on the cardboard machine, whereby the silicates can be distributed throughout the mass or even just applied to the surface.
Briefly summarized, the use of over 600 C heated hydroxyl groups containing silicates for the production of cladding panels of all kinds, roof coverings, etc., is characterized by the great resistance and almost unlimited durability of the color effects achieved, whereby the variety of color effects and the pearlescent shine depending on the applied Temperatures and the iron content of the material used is extremely high. The good adhesion of the silicates pretreated in this way is also advantageous in the production of slabs from artificial stone masses using these pretreated minerals as filler and coloring agent, and also when such slabs are applied to any substrate.