AT12824U1 - Drahtseil mit einer langspleissverbindung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Drahtseil (1) mit einer Langspleißverbindung (1'), welches Drahtseil mehrere Litzen (2) aufweist, wobei zumindest zwischen zwei einander benachbarten Litzen (2) im Bereich der Langspleißverbindung ein Stützelement (6) vorgesehen ist, das durch einen homogenen Profilteil (6') gebildet ist.
Description
österreichisches Patentamt AT 12 824 Ul 2012-12-15
Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft ein Drahtseil mit einer Langspleißverbindung, welches Drahtseil mehrere Litzen aufweist, wobei zumindest zwischen zwei einander benachbarten Litzen im Bereich der Langspleißverbindung ein Stützelement vorgesehen ist.
[0002] Mittels Langspleißverbindungen werden Enden von Seilabschnitten miteinander verbunden, wodurch insbesondere die Herstellung von endlosen Seilschleifen aus endlichen Seilabschnitten für Transportanlagen, beispielsweise Seilbahnen, ermöglicht wird. Bei der Herstellung der Langspleißverbindung erfolgt ein wechselseitiges Ineinanderlegen einzelner Litzen beider Seilenden. Eine Einlegelitze ersetzt im Bereich der Langspleißverbindung eine zuvor in diesem Bereich aus dem Drahtseil entnommene mittige Einlage. Durch diese Ausgestaltung entsteht ein Reibschluss, der einen Zusammenhalt der Seilabschnitte auch unter Einwirkung von hohen Zugkräften gewährleistet, insbesondere auch bei Drahtseilen, welche im Betrieb einer ständigen Biegebeanspruchung unterworfen sind. Demzufolge kommt der zwischen den Litzen des Seils auftretenden Reibung hinsichtlich der erzielbaren Lebensdauer eine große Bedeutung zu, vor allem wenn die Drahtseile zur Verwendung bei Transportanlagen vorgesehen sind und im Betrieb ständig über Rollen laufen.
[0003] Aus EP 1 321 568 A2 ist ein Drahtseil der eingangs angegebenen Art bekannt. Bei diesem Drahtseil sind im Bereich der Spleißverbindung als Stützelemente Stützlitzen, insbesondere aus textilem Material, vorgesehen. Diese Stützlitzen haben von vornherein einen runden Querschnitt, und sie werden zwischen die Litzen des Drahtseils, beispielsweise mit Hilfe von Rollen eingeschoben, wobei die jeweils paarweise nebeneinanderliegenden Litzen durch die entsprechend profilierte Rolle auseinander gedrückt werden. Im eingesetzten Zustand sind die Stützlitzen dann verformt, wobei ihr Querschnitt ungefähr dreieckig ist. Durch diese Verformung des Querschnitts der an sich runden, textilen Stützlitzen, die im Seil bzw. Spleiß in die Dreiecksform gepresst werden, ergibt sich ein Durchmesserrückgang. Hierdurch wird in der Folge eine Verlängerung des Spleißes bewirkt. Da die Litzen bei der Spleißverbindung in das Drahtseil nach innen gesteckt werden, wird die Länge dieser eingesteckten Litzen durch die gewählte Spleißgeometrie vordefiniert; bei der zuvor erwähnten Verlängerung zufolge der Durchmesserreduktion sind dann die eingesteckten Litzen zu kurz, und es bilden sich Lücken im Drahtseil im Bereich der Spleißverbindung. Diese Lücken führen schließlich, ab einer bestimmten Größe, zu dem Ergebnis, dass der Spleiß an dieser Stelle noch stärker im Durchmesser reduziert wird, so dass es im Betrieb lokal an diesen Stellen zu einem sehr hohen Verschleiß des Drahtseils kommt. In der Folge ist auch die Instandhaltung derartiger Drahtseile bzw. Spleißverbindungen außerordentlich aufwendig.
[0004] Es ist nun Aufgabe der Erfindung, hier Abhilfe zu schaffen und ein Drahtseil mit einer Spleißverbindung vorzusehen, welche eine hohe Durchmesserkonstanz und radiale Stabilität aufweist, so dass in der Folge auch ein geringer Instandhaltungsaufwand erzielt wird. Weiters soll beim vorliegenden Drahtseil die Reibung zwischen den Litzen sowie die Druckbeanspruchungen an Kreuzungsstellen der Litzen (an den sog. Spleißknoten) möglichst gering gehalten werden können und ein weitgehend gleichmäßiger Litzenabstand gewährleistet werden, um die Drahtbruchentwicklung zu reduzieren und auch dadurch eine hohe Lebensdauer zu erreichen.
[0005] Das Drahtseil der eingangs angeführten Art ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement durch einen homogenen Profilteil gebildet ist.
[0006] Durch das Vorsehen von Profilteilen, insbesondere Kunststoffprofilen, als Stützelemente im Bereich der Langspleißverbindung des Drahtseils wird der Vorteil erzielt, dass die Litzen im Spleißbereich zuverlässig im Abstand voneinander gehalten und somit nachteilige Reibungsvorgänge zwischen benachbarten Litzen ausgeschaltet werden; durch den gleichmäßigen Abstand der Litzen voneinander ergibt sich auch im Spleißbereich ein besser der Kreisform angenäherter Umriss des Seils, was einen vorteilhaften Beitrag zur angestrebten Laufruhe des Seils erbringt; ein ganz wesentlicher Vorteil liegt in der im Vergleich zum Stand der Technik erheblich besseren Querdruckstabilität der hier vorgesehenen Profilteil - Stützelemente, welche 1 15 österreichisches Patentamt AT12 824U1 2012-12-15 dazu führt, dass der Durchmesser der Spleißverbindung hochgradig konstant bleibt. Dies führt auch zu einem geringen Aufwand hinsichtlich Instandhaltung des Drahtseils bzw. von dessen Spleißverbindung.
[0007] Um die nachteilige Reibung zwischen allen benachbarten Litzen des Drahtseils auszuschließen, werden zweckmäßig zwischen allen, z.B. eine im Bereich der Langspleißverbindung eine mittige Einlage ersetzende Einlegelitze umgebenden, Litzen Profilteile als Stützelemente vorgesehen.
[0008] Wenn als Stützelement ein Profilteil aus Kunststoff, vorzugsweise aus Polypropylen, aber auch z.B. aus Polyamid etc., vorgesehen wird, ist eine stabile Abstützung und die Ausschaltung der Reibung zwischen jeweils zwei benachbarten Litzen über einen langen Zeitraum gewährleistet.
[0009] Für eine optimale Stützung der Litzen des Drahtseils im Bereich der Spleißverbindung, ohne dass eine Querschnittsanpassung der Stützelemente nach deren Einbringen erforderlich wäre, ist es von besonderem Vorteil, wenn der oder die Profilteile einen allgemein trapezförmigen Querschnitt aufweisen. Dabei weisen die Profilteile vorzugsweise konkave Schrägseiten auf, an denen die Litzen seitlich anliegen; dabei ergibt sich in vorteilhafter Weise ein mehr oder weniger flächiges Anliegen an den konkaven Flächen der Profilteile.
[0010] Wie bereits angedeutet sind die Litzen mit Vorteil um eine mittige Einlegelitze herum angeordnet, die im Bereich der Langspleißverbindung eine mittige Einlage (Kernlitze, Seele) des Drahtseils ersetzt. Die Einlegelitze kann dabei mit einem Kunststoffseil, z.B. aus Polyamid, umwickelt sein, wobei dann die Litzen und die Profilteile an der Außenseite dieser Kunststoffseil-Umwicklung anliegen.
[0011] Beim vorliegenden Drahtseil können die Profilteil- Stützelemente im Bereich der Spleißverbindung grundsätzlich gemäß einem Verfahren bzw. mit Hilfe einer Vorrichtung wie in der vorerwähnten EP 1 321 568 A2 geoffenbart zwischen die Litzen des Drahtseils nach innen gesteckt werden; eine detaillierte Beschreibung hiervon kann sich somit im Hinblick auf diese bekannte Technologie erübrigen. Es hat sich allerdings gezeigt, dass die vorliegenden Profilteil-Stützelemente besser nach einem Aufspreizen, d.h. nach Auseinanderbewegen der jeweils benachbarten Litzen, noch während die Litzen von der Rolle auseinandergespreizt gehalten werden, der Länge nach in die so gebildeten Freiräume zwischen Litzen und Rolle eingeführt werden.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels, auf das sie jedoch nicht beschränkt sein soll, noch weiter erläutert. Die Zeichnung zeigt dabei in ihrer einzigen Figur einen Querschnitt durch ein mehrlitziges Drahtseil im Bereich einer Langspleißverbindung, wobei überdies ganz schematisch ein Teil einer Rolle zum Einbringen eines Profilteil- Stützelements im Schnitt veranschaulicht ist.
[0013] In der Zeichnung ist in einem schematischen Querschnitt ein Drahtseil 1 mit beispielsweise sechs Litzen 2 in einem Langspleißverbindungs-Bereich 1' gezeigt. Die Litzen 2 sind jeweils ihrerseits ebenfalls aus mehreren Litzen 3 zusammengesetzt. Im in Fig. 1 gezeigten Langspleißverbindungs-Bereich 1' ist anstelle einer mittigen Einlage bzw. Seele des Drahtseils 1 eine Einlegelitze 4 eines zu verbindenden Drahtseils bzw. Drahtseilabschnitts vorgesehen. Die Einlegelitze 4 ist mit einem Polyamidseil 5 zur Erzielung einer stabilen Ummantelung umwickelt.
[0014] Zum Einbringen von Stützelementen 6 werden Rollen eingesetzt, von denen eine Rolle 7 in der Zeichnung teilweise und schematisch dargestellt ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel können beispielsweise, auch wenn dies in der Zeichnung nicht im Einzelnen veranschaulicht ist, drei derartige Rollen 7 gleichzeitig verwendet werden, um jeweils drei Stützelemente 6 gleichzeitig zwischen jeweils zwei benachbarten Drahtseil - Litzen 2 einzuschieben, wobei die jeweils benachbarten Drahtseil- Litzen 2 durch die entsprechend keilförmig profilierten Rollen 7 auseinander gedrückt werden, so dass ein Freiraum 8 zum Einschieben des jeweiligen Stützelements 6 zwischen den benachbarten zwei Litzen 2 geschaffen wird. 2/5 österreichisches Patentamt AT12 824U1 2012-12-15 [0015] In der Zeichnung ist wie erwähnt ein sechslitziges Drahtseil 1 gezeigt, wobei mittels der (drei) Rollen 7 drei Stützelemente 6 in einem ersten Arbeitsgang eingesetzt und in einem zweiten Arbeitsgang mittels der Rollen 7 die drei weiteren Stützelemente 6 eingebracht werden, so dass zwischen jeweils zwei benachbarten Drahtseil-Litzen 2 je ein Stützelement 6 angeordnet wird. Hierdurch verbleibt ein Freiraum 8 zwischen jeweils zwei benachbarten Litzen 2, und die Litzen 2 reiben demzufolge nicht aneinander, wodurch die Lebensdauer des Drahtseils 1 erhöht wird. Zudem ergibt sich durch die Stützelemente 6 ein gleichmäßiger Abstand zwischen den Litzen 2, und die Druckbeanspruchungen an den Kreuzungsstellen der Litzen 2 (Spleißknoten -nicht gezeigt) werden reduziert. Auch dies reduziert die Drahtbruchentwicklung und erhöht somit die Lebensdauer des Drahtseils 1.
[0016] Beim vorliegenden Drahtseil 1 sind die im Bereich der Spleißverbindung 1' eingebrach-ten Stützelemente 6 durch homogene Profilteile 6' gebildet. Diese Profilteile 6' bestehen bevorzugt aus einem geeigneten Kunststoffmaterial, wie z.B. Polypropylen, aber auch Polyamid oder Polyethylen und dergl. Kunststoff material. Diese homogenen Profilteile 6' werden insbesondere durch Strangpressen (Extrudieren) erhalten und weisen eine hohe Querschnittsfestigkeit sowie Querdruckstabilität auf. Dadurch können sie im eingebrachten Zustand einer Querschnittsverformung gut widerstehen, so dass im Bereich der Spleißverbindung 1' eine hohe Durchmesserkonstanz erzielt wird. Dies führt in der Folge dazu, dass für die Instandhaltung eines derartigen Drahtseils 1 ein geringer Aufwand ausreicht. Die Wahl des jeweiligen Kunststoffs, auch hinsichtlich Festigkeit und Zähigkeit, richtet sich nach dem jeweiligen Zweck bzw. der jeweiligen Anwendung des Drahtseils und kann vom Fachmann aufgrund einfacher Versuche getroffen werden.
[0017] Die homogenen Profilteile 6' können an sich auch aus einem anderen homogenen Material, etwa aus Metall- Strangpressprofilen, bestehen, z.B. aus einer Aluminiumlegierung, jedoch wird Kunststoff im Hinblick auf die bessere Manipulierbarkeit bevorzugt.
[0018] Die Profilteile 6', auch Kunststoffprofile oder Profiltrensen bezeichnet, weisen wie aus der Zeichnungsfigur ersichtlich eine allgemein trapezförmige Querschnittsform auf, wobei die Basis des Trapezes an der Polyamidseil-Umwicklung 5 anliegt und die gegenüberliegende schmale Seite nach außen weist. Die Trapezform ist dabei im Wesentlichen jene eines gleichseitigen Trapezes, wobei die beiden einander gegenüberliegenden Längsseiten 9, 10 konkav sind, um so eine Anpassung an den Außenumfang der Litzen 2 und damit eine möglichst flächige Anlage dieser Litzen 2 an den Kunststoffprofilen 6' zu ermöglichen.
[0019] Theoretisch ist es auch denkbar, nur einzelne der Stützelemente 6, z.B. jedes zweite Stützelement 6, als "Profiltrense" 6' vorzusehen, und andere Stützelemente 6 wie gemäß Stand der Technik, nämlich als Stützseile, auszubilden; wichtig wäre dabei, dass nichtsdestoweniger eine ausreichende Durchmesserkonstanz erhalten wird; andererseits könnten die Stützseile als Fettspeicher für das Drahtseil verwendet werden. 3/5
Claims (8)
- österreichisches Patentamt AT12 824U1 2012-12-15 Ansprüche 1. Drahtseil (1) mit einer Langspleißverbindung (V), welches Drahtseil mehrere Litzen (2) aufweist, wobei zumindest zwischen zwei einander benachbarten Litzen (2) im Bereich der Langspleißverbindung ein Stützelement (6) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (6) durch einen homogenen Profilteil (6') gebildet ist.
- 2. Drahtseil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilteil (6') aus Kunststoff besteht.
- 3. Drahtseil (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilteil (6') aus Polypropylen besteht.
- 4. Drahtseil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilteil (6') einen allgemein trapezförmigen Querschnitt aufweist.
- 5. Drahtseil (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilteil (6') konkave Schrägseiten (9, 10) aufweist, an denen seitlich die Litzen (2) anliegen.
- 6. Drahtseil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Litzen (2) um eine mittige Einlegelitze (4) herum angeordnet sind, die im Bereich der Langspleißverbindung (1') eine mittige Einlage oder Kernlitze ersetzt.
- 7. Drahtseil (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlegelitze (4) mit einem Kunststoffseil (5), z.B. aus Polyamid, umwickelt ist, wobei die Litzen (2) und Profilteile (6') außen an der Kunststoffseil-Umwicklung anliegen.
- 8. Drahtseil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen allen Litzen (2), jeweils paarweise, homogene Profilteile (6') angeordnet sind. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 4/5
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