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Einrichtung zur optischen (mikroskopischen) Untersuchung der Wandungen von Hohlräumen.
Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen, welche es gestatten, die Wandungen von engen Bohrlöchern, z. B. von natürlich gewachsenen und gezüchteten Perlen, mit Hilfe eines schwach vergrössernden Mikroskopes (zum Zwecke der Unterscheidung) zu untersuchen, (legenstand der Erfindung ist ein einfaches optisches Hilfsmittel, ein Glasstäbchen oder Glasfaden mit entsprechenden ebenen Anschliffen, welches, in die Bohrung eingeführt, eine Betrachtung ihrer Wände erlaubt.
Einrichtungen, welche mit Vorteil für die angegebenen Zwecke verwendet werden können, sind in der französischen Patentschrift Nr. 555814 von Galibourg und Ryziger, ferner in der Abhandlung von Dr. H. Michel und Prof. G. Riedl"Über ein Perlenmikroskop" (Fachblatt der Genossenschaft Wiener Juweliere, 1923, Heft 11 und 12) beschrieben.
Alle diese Einrichtungen haben zur Voraussetzung, dass die zu untersuchenden Bohrungen durchgängig sind, weil die Hilfsmittel. welche an der Beleuchtung und Abbildung der Hohlraumwände beteiligt sind, von unten in die Bohrung eingeführt werden müssen. Demgegenüber hat das Hilfsmittel nach der Erfindung den Vorteil allgemeiner Verwendbarkeit, weil es, da es aus durchsichtigem Material besteht, von oben in die Höhlung eingeführt werden kann, diese also nur eine einzige Öffnung aufzuweisen braucht. Es ist also möglich, mit diesem Mittel nicht durch- gehende Bohrungen, z. B. Gewindebohrungen zu untersuchen.
Fig. 1 stellt eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung in Verbindung mit einer bekannten Einrichtung, einem modifizierten Kemmessappa. rat für Perlen, teilweise in der Ansicht, teilweise im Querschnitt, Fig. 2 einen Grund-und Seitenriss des verwendeten neuen Hilfsmittels, eines Nadelprismas aus Glas dar. Der Kernmessapparat besteht zunächst aus einer Fussplatte t ; welche auf dem Tisch eines Mikroskopes aufruht. Auf einem säulenartigen Träger t ruht ein Sockel s, auf welchem die zn untersuchende Perle aufliegt. Der Sockel s ist in der Höhe durch eine Schraubenführung verstellbar, die so eingerichtet ist, dass sich der Sockel beim Höher- und tieferstellen nicht mitdreht.
Desgleichen kann die gesamte Einrichtung run die Apparatachse b, c gedreht werden, um die Hohlraumwände in allen Azimuten untersuchen zu können. Der Azimutwinkel wird auf der Drehscheibe d abgelesen, mit welcher die Achsendrehung betätigt wird. Die Verstellung in Höhe und Tiefe wird durch die Drehscheibe g bewirkt, welche ehenfalls mit einer Teilung versehen ist, um Bruchteile eines Millimeters der Hühenverstellung bestimmen zu können.
Das Nadelprisma 11 wird von einem Halter/ ; getragen, welcher an der Fussplatte des
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prisma befestigt werden. Das Nadelprisma liegt in der Drehungsachse c. b des Apparates, so dass seine obere Fläche, durch welche die Lichtstrahlen antreten, zur Zentrierung der gesamten Einrichtung benutzt werden kann. Die Anbringung des Nadelprismas erfolgt zweckmässig derart, dass es leicht gegen ein anderes ausgewechselt werden kann.
Ist der Körper mit dem zu untersuchenden Hohlraum durchscheinend, wie z. B. eine Perle, so erfolgt die Beleuchtung der Hohlranmwände in bekannter Weise durch starke
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(Gewindebohrungen u. dgl. ) die optischen Hilfsmittel der Metallmikroskopie in Gestalt von Vertikalilluminatoren zur Beleuchtung der Wände verwendet, wobei das Nadelprisma neben abbildenden auch Beleuchtungsfunktionen übernimmt.
Dem Nadelprisma (Fig. 2) wird zum Zwecke einer leichten Bearbeitung eine besondere Form gegeben. Das durch Ausziehen gewonnene runde, nadelförmige Glasstäbchen erhält zunächst einen sich über seine gesamte Längserstreckung ausdehnenden, seitlichen ebenen Anschliff a, welcher erstens die Aufgabe hat, die von den Wänden kommenden Lichtstrahlen unverzerrt in das Innere der Nadel eintreten zu lassen und zweitens, bei dem Anschliff der reflektierenden Fläche i und der Austrittsfläche u als sichere Auflagefläclte zu dienen, Die von den Hohlraumwänden kommenden Lichtstrahlen treten durch den unteren Teil des Anschliffes a in das Nadelprisma ein, werden an der um 450 geneigten Fläche i senkrecht nach oben reflektiert und treten aus der normal auf den Strahlenverlauf stehenden Fläche 11 aus, um in das Mikroskopobjektiv zu gelangen.
An dem Wesen der Erfindung wird nichts geändert, wenn das Nadelpl'Î1ìma anstatt zur Beobachtung und Beleuchtung zur Durchleuchtung von Perlen verwendet wird, um die Homo- genität dieser Körper zu prüfen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur optischen (mikroskopischen) Untersuchung der Wandungen von Hohlräumen, dadurch gekennzeichnet, dass in den zu untersuchenden Hohlraum ein Glasstab (Glasfaden) eingeführt wird, der entweder zentrisch an dem Mikroskopobjektiv oder an dem auf dem Mikroskoptisch stehenden Träger des zu untersuchenden Körpers befestigt ist, und welches an einem seiner Enden zwei ebene Anschliffe trägt, einen parallel zur Längserstreckung und einem unter 450 zu jenem geneigten, während es am andern Ende durch einen senkrecht zur Längserstreckung liegenden, zweckmässig ebenen Anschliff abgeschlossen wird.