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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung eines taktil erfassbaren Sicherheitsmerkmals in
einem faserhaltigen, insbesondere papierenen Wertdokument, wie zum
Beispiel einer Banknote, sowie ein entsprechend markiertes Wertdokument als
solches. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Prüfung der
Echtheit des Wertdokuments anhand des Sicherheitsmerkmals.
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Banknoten, Schecks, Fahrkarten, Eintrittskarten
und andere Wertdokumente, insbesondere aus Papier, werden zum Zwecke
der Fälschungssicherheit
mit Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, anhand deren die Echtheit
der Wertdokumente überprüfbar ist.
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In diesem Zusammenhang ist vorgeschlagen worden,
Markierungen mittels Laserstrahlung auf einem Dokument aufzubringen,
um dadurch eine irreversible und visuell leicht erfassbare Veränderung des
Dokuments zu erzielen. So wird beispielsweise in der
DE 28 36 529 C2 vorgeschlagen,
mittels eines geeignet gesteuerten Laserstrahls beispielsweise die Seriennummer
aus einer Druckfarbschicht herauszubrennen. In der
EP 0 918 649 B1 wird vorgeschlagen, die
Identifikationsnummer durch örtliche
Verringerung der Dokumentendicke mittels Laserätzung an anderer Stelle des
Dokuments zu wiederholen. In den beiden vorgenannten Fällen wird
also jeweils Material mittels Laserstrahlung abgetragen. Demgegenüber sehen
andere Ansätze
vor, das Substratmaterial mittels Laserstrahlung lediglich zu schwärzen. Um
besonders gut lesbare und kantenscharfe Markierungen zu erzielen,
ist es auch bekannt, dem Papier Absorptionsmittel und Kohlenstoffbildner
beizumischen, beispielsweise mikrovermahlene Kunststoffe (
DE 197 32 860 A1 ).
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Einen anderen Weg geht die
DE 198 22 605 A1 .
Darin wird vorgeschlagen, die Papiersubstratoberfläche zunächst mit
Laserenergie zu behandeln, um die Oberfläche strukturell zu verändern, und
diese anschließend
mit einer opaken Beschichtung zu versehen, beispielsweise durch
Bedrucken, Lackieren und/oder Metallisieren. Das vorherige Verändern der
Oberfläche
führt bei
der nachfolgend aufgebrachten Beschichtung zu einer erkennbaren
Veränderung der
Farbdichte, des Farborts, des Glanzes und/oder der Reflexion, wodurch
ein sichtbares Sicherheitsmerkmal entsteht.
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Bei den vorgenannten Sicherheitsmerkmalen
handelt es sich jeweils um visuell erkennbare Sicherheitsmerkmale.
Es besteht aber grundsätzlich ein
Bedürfnis
nach weiteren, neuen Sicherheitsmerkmalen, insbesondere auch nach
Sicherheitsmerkmalen, die mit einem anderen Sinnesorgan wahrnehmbar
sind, beispielsweise mit dem Tastsinn erfassbare, das heißt taktile
Sicherheitsmerkmale.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher, ein Wertdokument mit einem taktil erfassbaren Sicherheitsmerkmal
und insbesondere ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Sicherheitsmerkmals auf
einem Wertdokument vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren und ein Wertdokument mit den Merkmalen der nebengeordneten
Patentansprüche
gelöst.
In davon abhängigen
Ansprüchen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung
angegeben.
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Demnach ist vorgesehen, dass das
faserhaltige Substrat des Wertdokuments zumindest in einem Teilbereich
seiner Oberfläche
mittels Laserstrahlung derart markiert wird, dass die Fasern in
dem lasermarkierten Teilbereich aus der Oberfläche des Substrats fühlbar herausragen,
um so ein taktil erfassbares Sicherheitsmerkmal zu bilden. Der Schritt
der Lasermarkierung sollte der letzte Herstellungsschritt sein, durch
den die Taktilität
der Oberfläche
des Substrats – jedenfalls
an der lasermarkierten Stelle – beeinflusst
wird, damit die Fühlbarkeit
der aus der Substratoberfläche
herausragenden Fasern erhalten bleibt. Insbesondere wäre eine
nachfolgende Beschichtung, wie es aus der
DE 198 22 605 A1 bekannt
ist, nachteilig, weil die Fasern dadurch überdeckt und gegebenenfalls
fest miteinander verbunden würden,
so dass sie nicht mehr aus der Oberfläche fühlbar herausragen.
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Der durch die Laserstrahlung erzielte
Effekt, dass die Fasern aus der Oberfläche des Substrats herausragen,
wird darauf zurückgeführt, dass
der Faserverbund durch die Energie der Laserstrahlung aufbricht
und sich einzelne Faserenden aus dem Verband lösen, so dass die Fasern aufgrund
ihrer Eigenspannung über
die Substratoberfläche
hervorragen. Als besonders geeignete faserhaltige Substratmaterialien
haben sich Baumwoll-Velinpapier und sonstige Baumwoll-Sicherheitspapiere
erwiesen, welche im Vergleich zu anderen Papieren lange Fasern mit hoher
Reißfestigkeit
besitzen. Diese Papiersorten sind für den Sicherheitsdruck ohnehin
besonders geeignet. Versuche mit Baumwoll-Sicherheitspapier unter
Verwendung eines Nd:YAG-Lasers (Wellenlänge 1064 nm) haben zu besonders
guten Ergebnissen geführt.
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Ein besonderer sicherheitstechnischer
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, dass der
beschriebene Effekt nicht durch einfache Mittel nachgestellt werden
kann. Der Einsatz von Lasern erfordert hohe Investitionen und tief
greifendes technisches Know-how, welches über den für den Einsatz üblicher
Druckmaschinen oder digitaler Druckeinrichtungen nötigen Wissensstand
weit hinausgeht.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung
liegt darin, dass die Lasermarkierung in einer für Druckereien typischen Geschwindigkeit
berührungslos
vorgenommen werden kann. Insbesondere kann jedes Dokument individuell
markiert werden, indem beispielsweise die Seriennummer oder ein
anderes individualisierendes Merkmal als taktiles Sicherheitsmerkmal in
das Wertdokument integriert wird.
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Eine besondere Ausführungsform
der Erfindung sieht eine Beschichtung auf der Oberfläche des Substrats
vor, durch die hindurch die Lasermarkierung erfolgt. Gemäß einer
ersten Variante wird die Beschichtung mittels Laserstrahlung verdampft
und die Faserstruktur des darunter liegenden faserhaltigen Substrats
aufgebrochen, so dass die Fasern aus der Substratoberfläche herausragen.
Die Beschichtung kann beispielsweise eine Folie, insbesondere eine
Hologrammfolie, sein. Der taktil erfassbare, lasermarkierte Teilbereich
ist dann von einem äußerst glatten
Bereich umgeben, wodurch die taktile Erfassbarkeit des Sicherheitsmerkmals
verstärkt
wird.
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Die taktile Erfassbarkeit des Sicherheitsmerkmals
kann auch dadurch verbessert werden, dass das Substrat vor der Lasermarkierung
kalandriert wird. Auch dadurch wird das Sicherheitsmerkmal in einem
besonders glatten Umfeld erzeugt.
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Gemäß einer zweiten Variante besteht
die Beschichtung aus einer die Laserstrahlung nicht absorbierenden
Schicht, insbesondere einem flächigen Aufdruck
oder einem Musterdruck, wie beispielsweise ein Guillochenmuster.
Derartige aufgedruckte Farbschichten sind regelmäßig so dünn, dass sie durch das Aufbrechen
der darunter liegenden Faserstruktur mit aufbrechen, so dass die
Fasern des Substrats wiederum fühlbar
aus der Substratoberfläche herausragen.
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Die nicht absorbierende Schicht kann
auch eine die Oberfläche
glättende,
insbesondere transparente, dünne
Lackschicht sein, welche ebenfalls durch die sich aus der Faserstruktur
lösenden
Fasern aufgebrochen wird. Auch diese Variante zeichnet sich durch
eine erhöhte
Erfassbarkeit des taktilen Sicherheitsmerkmals innerhalb einer glatten
Umgebung aus.
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Als nicht absorbierende Schicht eignet
sich jede dünne
Beschichtung, die beim Aufbrechen des Faserverbunds von den sich
aufstellenden Fasern durchbrochen wird, sei sie aufgedruckt, aufgedampft oder
aufgespritzt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn
der nicht absorbierenden Schicht Zusatzstoffe, beispielsweise Lumineszenzstoffe
beigemengt sind, die nur unter speziellen Bedingungen sichtbar sind
oder die nur im nicht-sichtbaren Wellenlängenbereich erkennbar sind,
insbesondere im UV-Bereich. Dadurch wird zusätzlich zu dem taktil erfassbaren
Sicherheitsmerkmal ein weiteres Sicherheitsmerkmal in das Wertdokument
besonders vorteilhaft integriert. Denn durch das Aufstellen der
Fasern des Substrats und Aufbrechen der nicht absorbierenden Schicht
wird ein besonderer Kontrast im Vergleich zu dem die Lasermarkierung
umgebenden Bereich der nicht-absorbierenden Schicht erzielt, der
visuell oder mit geeigneten Überprüfungsgeräten detektiert
werden kann.
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Es ist auch möglich, eine laserabsorbierende Beschichtung,
die verdampft wird, und eine nicht absorbierende Schicht übereinander
auf dem faserhaltigen Substrat vorzusehen, wobei die zu verdampfende
Schicht zweckmäßigerweise
als oberste Schicht vorliegen sollte.
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Gemäß einer besonderen Ausgestaltung
der Erfindung führt
die Lasermarkierung auch zu einem Farbumschlag oder einer Farbänderung
des markierten Teilbereichs, wodurch eine deutliche Kontrasterhöhung zur Überprüfung durch
das menschliche Auge oder durch ein Bildverarbeitungsgerät erreicht wird.
Dieser Farbumschlag wird vorzugsweise durch geeignete Zusatzstoffe
verstärkt,
die in dem faserhaltigen Substrat enthalten sein können. Je
nach Art der gewählten
Zusatzstoffe wird der Farbumschlag thermisch durch die mit der Laserstrahlung
eingebrachte Energie verursacht oder durch andere, wellenlängenabhängige Farbänderungsmechanismen.
Als Zusätze
eignen sich zum Beispiel die Laser-Iriodine der Firma Merck. Der
thermisch erzeugte Farbumschlag kann durch geeignete Absorptionsstoffe
zusätzlich verstärkt werden.
Sind die erhabenen und taktilen Markierungen aufgrund einer Farbveränderung
der markierten Stellen auch visuell von ihrem Umfeld unterscheidbar,
hat dies den Vorteil, dass Nachstellungen durch einfaches Hochprägen erschwert
werden, da die Markierungen in diesem Fall auch passergenau bedruckt
werden müssten,
um den entsprechenden Farbkontrast aufzuweisen.
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Mittels der Lasermarkierung können alphanumerische
Zeichen dargestellt werden, beispielsweise Seriennummern der Wertdokumente,
oder Code, beispielsweise eindimensionale oder zweidimensionale
Balkencode, oder beliebige Symbole oder Bilder. Sie können ohne
wesentliche Beschränkung an
einer beliebigen Stelle der Oberfläche des Wertdokuments angeordnet
werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand
der begleitenden Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen:
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1 eine
Laserscannerschreibvorrichtung schematisch,
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2 ein
Substrat mit aufragenden Fasern in einem lasermarkierten Teilbereich
der Oberfläche im
Querschnitt,
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3 eine
folienbeschichtete Substratoberfläche mit aufragenden Fasern
in einem lasermarkierten Teilbereich,
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4 eine
farbbeschichtete Substratoberfläche
mit aufragenden Fasern in einem lasermarkierten Teilbereich, und
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5 eine
folien- und farbbeschichtete Substratoberfläche mit aufragenden Fasern
in einem lasermarkierten Teilbereich.
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1 zeigt
schematisch einen Laserscanner zum Beschreiben einer Oberfläche eines
Substrats 5 mit einer Lasermarkierung 6. Dabei
wird ein Laserstrahl 4 über
zwei Spiegel 2, die durch Galvanometer 1 angetrieben
werden, abgelenkt, wobei ein Spiegel 2 für die X-
und der andere Spiegel 2 für die Y-Ausrichtung zuständig sind. In einer Planfeldlinse 3 wird der
Laserstrahl 4 auf die Oberfläche des Substrats 5 fokussiert
und erzeugt die Markierung 6. Das Substrat 5 kann
sich während
des Markierungsvorgangs mit der Geschwindigkeit v bewegen. Diese
Geschwindigkeit v wird von Sensoren erfasst und an einen Rechner übermittelt,
um über
den Rechner die Galvanometer so zu steuern, dass die Geschwindigkeit
v kompensiert wird. Dadurch eignet sich das Verfahren besonders
zum berührungslosen
Markieren insbesondere von Sicherheitspapieren bei einer für Druckereien
typischen Substratgeschwindigkeit.
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Das Substrat 5 kann auch
auf andere Weise markiert werden, beispielsweise mittels einer Matrix von
punktförmig
austretenden Laserstrahlen oder mittels Strahlen größeren Querschnitts,
die durch eine Schablone teilweise ver deckt werden. Solche Schablonen
können
automatisch veränderbar
ausgeführt
werden. Sofern ein Mitführen
der Strahlung entsprechend der Geschwindigkeit v nicht möglich oder unerwünscht ist,
ist ein Markieren von bewegten Substraten auch durch Wahl einer
kurzen Belichtungszeit möglich.
Auch die Strahlführung
durch Polygonspiegel ist möglich.
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Als Strahlungsquellen kommen je nach
belasertem Substrat CO2-Laser, Nd:YAG-Laser
oder andere Lasertypen in Frage, beispielsweise auch solche, die
wie Nd:YAG-Laser mit Frequenzverdopplung oder -verdreifachung arbeiten
können.
Der Einsatz von Nd:YAG-Lasern mit einer Wellenlänge von 1064 nm hat sich insbesondere
bei der Lasermarkierung von Baumwoll-Sicherheitspapier als besonders vorteilhaft
erwiesen.
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Durch Variation der Laserleistung
und der Belichtungszeit lassen sich die Ergebnisse verändern. Auch
abhängig
von der Beschaffenheit des Substrats lassen sich die Ergebnisse
variieren. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Substraten
mit langen Fasern, wie beispielsweise das vorgenannte Baumwoll-Sicherheits-
oder Baumwoll-Velinpapier.
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Diese Papiersorten weisen Fasern
mit einer mittleren Länge
von ca. 1 mm auf. Als Füllstoff
enthalten sie als wichtige Komponente TiO2-Pigmente.
Die übliche
Oberflächenleimung
kann in vorteilhafter Weise mit Polyvinylalkohol ausgeführt worden
sein.
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In 2 ist
schematisch ein vergrößerter Ausschnitt
eines Papiersubstrats im Querschnitt gezeigt, welches in Füll- und
Hilfsstoffe 7 eingebettete Fasern 8 enthält. Die
Mengenverhältnisse
von Fasern 8 und Füll-
und Hilfsstoffen 7 sind der Anschaulichkeit wegen nicht
maßstabsgetreu
dargestellt. Unter Füll-
und Hilfsstoffe fällt
auch eine nach der eigentlichen Papierherstellung aufgebrachte Leimung der
Papieroberfläche.
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Die Fasern verlaufen weit gehend
parallel zur Oberfläche,
was insbesondere für
lange Fasern zutrifft. Gegebenenfalls kann die zur Oberfläche parallele
Faseranordnung durch Pressen des Substrats unterstützt werden.
Es wird aber vermutet, dass die Fasern durch ihre Einbettung in
die Füll-
und Hilfsstoffe unter einer Vorspannung stehen, die, wenn sich eines
der Faserenden aus dem Substrat löst, dafür verantwortlich ist, dass
sich das Faserende aus dem Substrat nach oben herausbewegt. Dieser
Effekt des Herauslösens
wird erfindungsgemäß mittels Laserbestrahlung
erreicht, so dass sich in dem lasermarkierten Bereich eine fühlbare Markierung
aufgrund der aus der Oberfläche
herausragenden Fasern ergibt.
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In 2 ist
der lasermarkierte Bereich mit der Bezugsziffer 20 bezeichnet.
In diesem Bereich ragen die Fasern 9 aus der Oberfläche heraus,
während
die Fasern 8 in dem den Teilbereich umgebenden Bereich
in der Substratoberfläche
gebunden sind.
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Das Substrat 5, insbesondere
Papier, kann als besonderen Hilfsstoff einen die Absorption der eingesetzten
Laserwellenlänge
erhöhenden
Stoff umfassen, um den vorbeschriebenen Effekt zu verstärken. Für Nd:YAG-Laser
eignet sich als ein solcher Hilfsstoff beispielsweise TiO2.
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Die Lasermarkierung 20 kann
alphanumerische Zeichen bilden, wie sie für Seriennummern von Wertdokumenten üblicherweise
verwendet werden. Die Lasermarkierung kann auch einen Code bilden, beispielsweise
einen eindimensionalen oder zweidimensionalen Balkencode, oder auch
beliebige Symbole, Zeichen oder Bilddarstellungen.
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Zwar handelt es sich erfindungsgemäß bei dem
lasermarkierten Teilbereich um ein taktil erfassbares Sicherheitsmerkmal.
Dieses Sicherheitsmerkmal kann aber auch maschinell erfasst werden,
beispielsweise anhand der Höhe,
mit der die Markierung sich aus der Substratoberfläche erhebt.
Diese Erhebung ist für
alle Substrate im Wesentlichen gleich, wenn Laserwellenlänge, Laserleistung,
Belichtungszeit und das jeweilige Substratmaterial vorgegeben sind.
Die Stärke
der Erhebung kann auch innerhalb einer Lasermarkierung variiert
werden, indem beispielsweise die Laserleistung variiert wird. Bevorzugt hat
die erfindungsgemäße ertastbare
Markierung eine Höhe
von 30 bis 100 μm.
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3 zeigt
eine Weiterbildung der Erfindung, bei der die Oberfläche des
faserhaltigen Substrats 5 mit folienförmigem Material 10 beschichtet ist.
Das folienförmige
Material kann eine einfache, beispielsweise transparente Schutzfolie
sein oder auch eine Hologrammfolie, welche gegebenenfalls ihrerseits
durch eine weitere Lackschicht geschützt ist. Die Lasermarkierung
erfolgt dann durch die Folie 10 hindurch, indem zunächst bei
geeignet eingestellter Laserleistung und -wellenlänge in dem
Bereich 20 nahezu das gesamte Folienmaterial 10 verdampft wird.
Danach erreicht der Laserstrahl wieder das Substrat- und Fasermaterial 7, 8 unter
der Folie 10, wodurch die Fasern teilweise aus dem Substrat
herausgelöst
werden und sich aufrichten bzw. über
die Substratoberfläche
hinausstehen.
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Die Lasermarkierung 20 des
Ausführungsbeispiels
nach 3 ist taktil besonders
gut erfassbar wegen des Übergangs
zwischen dem sehr glatten Folienmaterial 10 und den für den menschlichen Tastsinn
aufragenden Fasern 9 der Lasermarkierung 20.
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Anstelle der Folienschicht 10 kann
das faserhaltige Substrat auch mit einer transparenten oder pigmenthaltigen
Farbschicht 11 ausgestattet sein, wie in 4 dargestellt. Wesentlich ist in diesem
Zusammenhang, dass die Farbschicht 11 die für die Lasermarkierung
verwendete Laserstrahlung nicht absorbiert. Die Farbschicht kann
in jeder beliebigen Weise auf das Substrat aufgebracht, beispielsweise aufgedruckt
sein. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Farbschicht einen glatten
Eindruck der Substratoberfläche
erzeugt. In diesem Sinne ist unter „Farbschicht" auch eine schmutzabweisende,
ggf. transparente, Beschichtung oder Schutzlackierung zu verstehen.
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Da die Farbschicht 11 die
verwendete Laserstrahlung nicht absorbiert, findet die Absorption
der Laserenergie erst in der Substratschicht statt. Die aus dem
Substrat teilweise herausgelösten
und sich aufrichtenden Faserenden 9 brechen durch die Farbschicht 11 hindurch.
Auf diese Weise entsteht eine fühlbare
Markierung innerhalb der Farbschicht.
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Vorzugsweise enthält die nicht absorbierende
Farbschicht 11 Farbstoffe, die nur unter bestimmten Bedingungen
sichtbar werden, wie beispielsweise Lumineszenzfarbstoffe, oder
die Eigenschaften besitzen, welche mit dem menschlichen Auge nicht sichtbar
sind, beispielsweise im Infraroten oder im UV-Bereich leuchtende
Stoffe. Die durch die Farbschicht hindurchgebrochenen Fasern erzeugen
dann einen deutlichen Kontrast in der Schicht, wobei dieser Kontrast
mit geeigneten Überprüfungsgeräten detektierbar
ist. Dieser Effekt eignet sich daher gut für die automatische maschinelle
Prüfung.
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Die Farbschicht 11 muss
nicht vollflächig sein.
Es kann sich auch um ein Farbmuster, insbesondere eines der im Sicherheitsdruck
häufig
verwendeten Guillochenmuster handeln. Die einzige Bedingung ist,
dass die Farbschicht des Musters für die verwendete Laserstrahlung
weit gehend transparent ist.
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Die Ausführungsbeispiele gemäß 3 und 4 können
auch miteinander kombiniert werden, wie dies in 5 dargestellt ist, indem auf der Oberfläche des
Substrats 5 zunächst
die Farbschicht 11 und darüber das folienförmige Material 10 vorliegt.
Mit dem Laser wird zunächst
das folienförmige
Material 10 verdampft und die sich unter der Folie befindende Farbschicht
freigelegt. Durch weitere Lasereinwirkung lösen sich die Fasern 9 aus
dem Substrat 5 und richten sich auf, wobei sie die Farbschicht 11 aufbrechen,
so dass sie über
das folienförmige
Material 10 hinausragen.
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Wenn das Folienmaterial 10 als
undurchsichtige Folie, beispielsweise als metallisierte Kunststofffolie,
ausgeführt
ist, erzeugt die Lasermarkierung 20 auch einen deutlich
sichtbaren Kontrast aufgrund der darunter befindlichen, freigelegten
und durch die aufragenden Fasern 9 optisch hervortretende
Farbschicht 11.
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Nachfolgend werden konkrete Beispiele
beschrieben, bei denen im Sinne der Erfindung gute Markierungsergebnisse
erzielt wurden:
Die Markierungen wurden beispielsweise mit
einem Nd:YAG-Laser vorgenommen, dessen Grundwellenlänge bei
1064 nm liegt und der eine mittlere Leistung von 26 W und eine Modulationsfrequenz
von 8 kHz aufweist. Der Durchmesser des Laserstrahls auf dem Substrat
(Spotgröße) beträgt etwa
100 μm und
die Verfahrgeschwindigkeiten des Laserstrahls über dem Substrat 250 bis 1000
mm/s. Die typische Höhe
einer damit erzeugten erfindungsgemäßen Markierung liegt zwischen
30 und 80 μm.
In Einzelfällen,
d.h. insbesondere bei niedrigen Verfahrgeschwindigkeiten wurden
auch deutlich größere Werte
erzielt, beispielsweise eine Höhe
von über
100 μm bei
250 mm/s. Die Breite der Markierungen konnte zwischen 0,2 und 0,6
mm variiert werden.
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Bei einem unbeschichteten und unbedruckten
Baumwoll-Velinpapier mit einem Flächengewicht von 90 g/m2 hatte die Markierung bei einer Verfahrgeschwindigkeit
des Laserstrahls von 250 mm/s eine mittlere Höhe von 70 μm und eine mittlere Breite von ca.
0,5 mm. Bei einer Erhöhung
der Verfahrgeschwindigkeit auf 500 mm/s verringerte sich die mittlere
Höhe der
Markierung auf 40 μm,
während
die Breite unverändert
ca. 0,5 mm betrug.
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Bei einem Papier aus einem Gemisch
von Baumwoll- und Kunststofffasern mit einem Kunststofffaseranteil
von 12,5 Gew.% und einem Flächengewicht
von 90 g/m2 (so genanntes Synthek-Papier) sind
die Abmessungen der bei 250 mm/s erzeugten Markierung 65 μm mittlere
Höhe und
ca. 0,5 mm mittlere Breite. Bei Erhöhung der Verfahrgeschwindigkeit auf
1000 mm/s lagen die Abmessungn bei 35 μm mittlerer Höhe und 0,3
mm mittlerer Breite.