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Die
Anmeldung betrifft eine Pumpe. Insbesondere betrifft die Erfindung
eine Pumpe zur Förderung
von Blut.
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Aus
dem Stand der Technik sind zahlreiche Pumpen mit Schaufelrädern bekannt,
wobei die Schaufelräder
meist mechanisch, mitunter auch lagerlos geführt sind. Beispielhaft für den medizintechnischen
Bereich sei auf verschiedene Druckschriften hingewiesen:
So
zeigt die
US 6,116,862 eine
Blutpumpe mit einem Flügelrad,
welches in axialer Richtung kugelgelagert ist und in radialer Richtung
durch einen sternförmigen Steg
zentriert wird.
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Die
EP 0 904 117 B1 offenbart
eine Blutpumpe, bei welcher ein Flügelrad axial ebenfalls über ein Kugellager
fixiert ist. Die radiale Ausrichtung erfolgt über ein Gleitlager an einem
Schaft eines Schaufelrads oder über
Magnete, welche an einem Vorgehäuse
installiert sind, das über
einen Steg mit einem Hauptgehäuse
der Pumpe verbunden ist.
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In
der
DE 100 16 422
A1 ist eine Blutpumpe offenbart, welche ein Schaufelrad
in einem Gehäuse fest
installiert hat.
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In
der
EP 0 599 138 A2 ist
ein Schaufelrad einer Blutpumpe auf einer in ein separates Gehäuse ragenden
Welle angeordnet.
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Die
US 5,840,070 zeigt einen
Rotor an einem Schaft, wobei sowohl an Schaufelrädern des Motors als auch am
Schaft eine Ausrichtung durch zahlreiche Magnete erfolgt.
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Die
DT 26 18 829 A1 zeigt
eine mehrstufige Kreiselpumpe, bei welcher die einzelnen Pumpenstufen
aus Kunststoff bestehen und durch axiale Vorspannung eine Verformung
erfahren, bei welcher Seitenwände
einzelner Stufengehäuse
gegen ein Mantelrohr gepresst werden, um dort einen dichten Anschluss
zu erreichen.
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Die
DT
298 21 565 U1 zeigt eine lagerlose Blutpumpe. Ein Antrieb
eines Schaufelrads erfolgt über
eine Magnetkupplung, die zu einer axialen Anziehung des Schaufelrads
zum Motor hin führt.
Das Schaufelrad ist in einem Pumpengehäuse innerhalb eines begrenzten
Spiels frei beweglich und fördert bei
Antrieb des Schaufelrads Blut in eine radiale Abströmrichtung.
Um das axial zuströmende
Blut um 90° zu
einer radialen Abströmung
umzulenken, übt das
Schaufelrad einen Impuls auf das Blut aus. Damit das sich drehende
Schaufelrad nicht in Folge des Gegenimpulses axial am Gehäuse aufsetzt,
weisen die Schaufeln des Schaufelrads an ihrer von der Zuströmung abgewandten
Seite Tragflächen
auf.
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Die
US 5,385,581 zeigt eine
Blutpumpe mit reinen Magnetlagern, die ein Flügelrad mit einer elektromagnetischen
Lagereinrichtung berührungslos
lagern. Hierzu ist ein elektronisches Mess- und Regelsystem vorgesehen,
welches in Folge der komplexen Lagerung zu einer voluminösen Bauform
führt.
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Außerdem muss
für eine
aktive Schaufelradzentrierung Mehrenergie zugeführt werden.
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Die
Berlin Heart AG hat ein implantierbares Herzunterstützungssystem
in Form einer Axialpumpe entwickelt. Auf dem Markt ist dieses unter
dem Namen INCOR (eingetragene Marke) erhältlich. Ein Laufrad rotiert
durch ein Magnetlager berührungsfrei schwebend
und übernimmt
mit Drehzahlen von bis zu 12.000 Umdrehungen pro Minute die eigentliche Pumpfunktion.
Dies entspricht einem möglichen
Blutfluss von 7 1/min gegen 150 mmHg. Ein dem Laufrad nachgeschaltetes
Nachleitrad nimmt die Drehbewegung aus dem rotierenden Blut, baut
dabei zusätzlich Druck
auf und leitet das Blut zur Aorta weiter. Die Magnete der Axialpumpe
sind für
die berührungsfreie Lagerung
des Laufrads mit einer Regelelektronik verbunden, um die Magnetfeldstärke im zeitlichen
Verlauf schnell an eine geänderte
Lage des Laufrads anpassen zu können.
Die Pumpe hat eine elektrische Leistungsaufnahme von 8,5 W. Mit
einem externen Akku wird eine Laufzeit von etwa 12 Stunden erreicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine besonders kostengünstige,
energiesparende und verschleißarme
Pumpe zu schaffen.
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Im
Hinblick auf die mögliche
Verwendung in der Medizintechnik als Blutpumpe, beispielsweise als Mikrodiagonalblutpumpe,
betrifft die Erfindung zudem weitere Aspekte: nach dem Stand der
Technik ist es für
Kreiselpumpen üblich,
zur Lagerung des Schaufelrads mindestens ein versclileißbehaftetes mechanisches
Gleitlager zu verwenden. Im Rahmen von in-vivo- Studien, bei welchen derartige Blutpumpen
erprobt wurden, zeigte sich immer wieder die Problematik der Blutgerinnselbildung
im Zuströmbereich
in die Pumpe. An Stegen zur Fixierung des Schaufelrads an einer
stromaufwärtigen
Seite kam es bei den Untersuchungen mit Blut zu Thrombenablagerungen.
In Bezug auf die medizintechnische Anwendung liegt der Erfindung
die Aufgabe zu Grunde, eine Blutpumpe zur Verfügung zu stellen, bei welcher
mit sehr kostengünstig
herstellbaren Mitteln bei großer
Zuverlässigkeit
eine Thrombenablagerung im Zuströmbereich
der Pumpe vermieden wird. Gleichzeitig soll die Pumpe verschleißfrei sein.
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Die
Aufgaben löst
eine Pumpe mit einem Schaufelrad mit einer Drehachse in einem Pumpengehäuse und
mit einem axialen Zuströmkanal
zu dem Schaufelrad, wobei sich die Pumpe durch ein Magnet-Axiallager
und ein strömungsmechanisches
Radiallager zum Betreiben der Pumpe ohne Berührung zwischen dem Schaufelrad
und dem Gehäuse
auszeichnet.
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Erfindungsgemäß ist das
Schaufelrad also gleichzeitig durch ein strömungsmechanisches Lager und
ein Magnetlager so geführt,
dass im Betrieb ein Aufsetzen oder Anschlagen des Schaufelrads an
das Pumpengehäuse
oder des Schaufelrads an andere stationäre Teile der Pumpe vermieden
wird. Eine herausragende Eigenschaft dieser Hybridlagerung basiert
auf der Möglichkeit,
mit ausschließlich
passiven Lagerelementen auszukommen, das heißt es sind keinerlei aktive
Steuer- und Regelelemente wie Sensoren und Aktoren für die Funktionstüchtigkeit
der Lagerung erforderlich.
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Gegenüber der
ebenfalls lagerlosen Blutpumpe aus der
DE 298 21 565 U1 kennzeichnet
sich die vorliegend vorgeschlagene Pumpe dadurch, dass die axiale
Lagerung zumindest überwiegend
durch Magnetkräfte
erfolgt, während
in der zitierten Gebrauchsmusterschrift die axiale Lagerung hydrodynamisch
erfolgt. Die vorliegend vorgeschlagene Lösung bringt demgegenüber den
großen
Vorteil, dass ein axiales Anschlagen des Schaufelrads an das Pumpengehäuse auch
bei Inbetriebnahme der Pumpe aus dem Stillstand sicher vermieden
wird. In der
DE 298
21 565 U1 hingegen liegt das Schaufelrad im Stillstand
der Blutpumpe am Pumpengehäuse
an. Bei Beginn der Rotation des Schaufelrads schaben deshalb die
Schaufeln zunächst über den
Gehäuseboden.
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Die
vorliegende Erfindung setzt die Erkenntnis um, dass ein axiales
Anschlagen oder Schaben des Schaufelrads am Pumpengehäuse erhebliche Auswirkungen
auf die Lebensdauer und die Betriebssicherheit der Pumpe haben kann.
Daher wird vorliegend über
ein Magnetlager eine axiale Sicherung des Schaufelrads erreicht,
während
eine radiale Stabilisierung zumindest auch durch ein strömungsmechanisches
Lager bewirkt wird.
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Nach
einem anderen Aspekt der Erfindung löst die Aufgabe auch eine Pumpe
mit einem Schaufelrad mit einer Drehachse in einem Pumpengehäuse mit
einem axialen Zuströmkanal
zu dem Schaufelrad, wobei sich die Pumpe durch ein kombiniertes
Axial- und Radiallager an einem Umfang des Schaufelrads zum Betreiben
der Pumpe ohne Berührung
zwischen dem Schaufelrad und dem Gehäuse auszeichnet.
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Nach
diesem Aspekt der Erfindung ist eine Schaufelradlagerung besonders
kostengünstig
dadurch herstellbar, dass am Umfang des Schaufelrads ein kombiniertes
Lager vorgesehen ist. Es ist von besonderem Vorteil, wenn das kombinierte
Axial- und Radiallager die axiale Stabilisierung des Schaufelrads über Magnete
und die radiale Stabilisierung des Schaufelrads über ein strömungsmechanisches Lager im
Betrieb der Pumpe zur Verfügung
stellt.
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Zusätzlich zur
Kosteneinsparung, die ein kombiniertes Lager ermöglicht, kann die Pumpe auch besonders
klein bauen. Daher eignen sich beide vorgeschlagenen Pumpen besonders
zum Einsatz in einer Kreiselblutpumpe, besonders als Blutpumpe zur Förderung
von Blut.
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Das
passiv wirkende Magnet-Axiallager kann besonders einfach aus Permanentmagneten hergestellt
sein. Beispielhaft wird hierfür
die Verwendung des Werkstoffs Neodym-Eisen-Bor (NdFeB) vorgeschlagen.
Insbesondere bieten sich für
das Magnet-Axiallager zwei permanentmagnetische Ringe an, von denen
vorteilhaft ein Statormagnet in ein Pumpengehäuse unbeweglich integriert
sein kann, während
ein Rotormagnet des Magnet-Axiallagers in eine Hülse um das Schaufelrad integriert
und mit dessen Rotation verknüpft
ist. Auf diese Weise können
beide Permanentmagnete außerhalb
der eigentlichen Strömungsbahnen
gehalten werden, wobei dennoch ein geringer Abstand zwischen dem
Statormagnet und dem Rotormagnet erreicht werden kann.
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Unabhängig hiervon
wird vorgeschlagen, dass das insbesondere magnetische Axiallager
eine Kipprückstellkraft
gegen ein Auskippen des Schaufelrads gegenüber einer Normalenebene zur
Hauptachse ausübt.
Das Axiallager eignet sich hierfür
besonders, da ein Auskippen des Schaufelrads in der beschriebenen
Weise stets auch eine am Umfang des Schaufelrads festzustellende
axiale Verschiebung des Umfangs bewirkt. Wenn das Axiallager am Umfang
des Schaufelrads jeweils lokal eine axiale Rückstellkraft bei Auslenkung
bewirkt, bedeutet dies auch, dass dasselbe Magnetlager auch bei
Kippbewegungen des Schaufelrads ein Kipprückstellmoment zur Verfügung stellt.
Dieses Rückstellmoment kann
bei gleichzeitigem Vorhandensein eines strömungsmechanischen Radiallagers
in seiner Wirkung noch unterstützt
werden. Eine solche Lagerung des Schaufelrads gegen axiale Verschiebungen
und seitliche Verkippungen kann durch ein passiv wirkendes Permanentmagnetlager
einfach bereitgestellt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorgeschlagenen Pumpe mit Magnet-Axiallager sind ein Rotormagnet
und ein Statormagnet des Magnet-Axiallagers
in axialer Richtung magnetisiert, wobei der Statormagnet entgegengesetzt
zum Rotormagneten magnetisiert ist. Insbesondere bei konzentrischer
Anordnung der Ringmagnete resultiert hieraus eine anziehende Kraft
zwischen den beiden Magnetringen, die sowohl in axialer als auch
in radialer Richtung wirksam ist. Die axial anziehende Kraft dieser
Konstellation bewirkt eine stabile Lagerung des Rotormagneten innerhalb
des Statormagneten derart, dass das Schaufelrad sowohl gegen eine
axiale Verschiebung als auch gegen Kippbewegungen stabilisiert ist.
Die Stabilität
der Lagerung und Kipprichtung basiert auf den anziehenden Rückstellkräften, die zwischen
beiden Magnetringen wirksam sind und bestrebt sind, den Rotormagneten
stets in die Mittellage des Statormagneten zurück zu versetzen.
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Für einen
sicheren und verschleißfreien
Betrieb der Pumpe wird vorgeschlagen, dass die passive Magnet-Axiallagerung
derart ausgelegt ist, dass die axial anziehenden Kräfte zwischen
einem Rotormagneten und einem Statormagneten über zumindest den Großteil eines
axialen Spiels des Schaufelrads stets größer sind als die in einer Magnetkupplung
zwischen dem Schaufelrad und einem Antrieb wirkenden stromabwärts anziehenden
Magnetkräfte. Eine
solche Auslegung kennzeichnet sich dadurch, dass eine stromabwärtige axiale
Auslenkung des Schaufelrads im beiderseitigen Magnetfeldeinfluss der
Magnet-Axiallagerung und der Magnetkupplung eine resultierende Rückstellkraft
stromaufwärts,
also gegen die stromabwärtige
Auslenkung, bewirkt. Die axial stromaufwärtige Rückstellkraft des Magnet-Axiallagers
ist also größer als
die axial stromabwärtige Auslenkkraft,
die von der Magnetkupplung hervorgerufen wird. Hiermit ist gleichermaßen auch
sichergestellt, dass die Kipprückstellkräfte der
Magnetlagerung stets größer sind
als die in der Magnetkupplung wirkenden Kräfte bei einer initialen Auslenkung
des Schaufelrads. Die beschriebene Auslegung der Lager- und Kupplungsmagnete
führt unmittelbar
dazu, dass das Schaufelrad in axialer Richtung stets berührungslos
gelagert ist. Dies entspricht unmittelbar einem Aspekt der Erfindung,
denn das Schaufelrad hat auf diese Weise niemals axialen Kontakt
mit dem stationären
Pumpengehäuse
oder dem Motordeckel. Die axiale Berührungsfreiheit tritt sowohl
im Stillstand des Schaufelrads als auch im Betrieb der Pumpe ein. Jeglicher
Verschleiß durch
axialen Kontakt wird hier mit vermieden; vielmehr erfährt das
Schaufelrad ein axiales Gleichgewicht im Einfluss der Magnetkupplung
und dem Magnet-Axiallager axial stromabwärts des Statormagnets der Magnet-Axiallagerung,
aber deutlich vor einem Anschlag des Schaufelrads an der stromabwärtigen Begrenzung
seines Spiels durch das Gehäuse,
also üblicherweise
an die Magnetkupplung.
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Es
ist von Vorteil, wenn die axiale Rückstellwirkung auch bei einer
axialen Auslenkung von bis zu 1 mm, bevorzugt von bis zu 3 mm, besonders
bevorzugt von bis zu 5 mm, erfolgt.
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Es
sei erläutert,
dass die zur Verdeutlichung einer relativen Position verwendeten
Ausdrücke „stromaufwärts" und „stromabwärts" zwar vom Wortlaut
einen unbedingten Bezug zu einer Betriebssituation der Pumpe herstellen.
Diese relativen Positionsangaben sind jedoch auch außerhalb
eines Betriebszustands der Pumpe zu identifizieren. So beziehen sich
beide Angaben immer auf eine axiale Position bezüglich der Drehachse des Schaufelrads,
wobei „stromaufwärts" näher an dem
axialen Zuströmkanal zum
Schaufelrad liegt als „stromabwärts".
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Während ein
Motordeckel bei bislang bekannten Pumpen stets eine Lagerfunktion
ausübte – meist
als Auflage für
eine Kugellagerung, aber auch wie in der
DE 298 21 565 U1 als strömungsmechanisches
Axiallager – braucht
der Motordeckel bei einer Pumpe nach der vorliegenden Erfindung
lediglich als Trennung zwischen einer Motorkammer und einer Blutkammer
zu dienen. Dies hat den Vorteil, dass der Motordeckel keinen nennenswerten
mechanischen Belastungen ausgesetzt wird. Angesichts dessen und
zur Ver meidung von Wirbelstromeffekten im Zwischenraum der Magnetkupplung
und der damit verbundenen Erwärmung
des Motordeckels wird vorgeschlagen, dass dieser aus einem nicht
metallischen und/oder einem nicht magnetischen Werkstoff gefertigt
ist, beispielsweise aus einem biokompatiblen Kunststoff oder Titanium.
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Aus
der Magnetlehre ist bekannt, dass ein Körper nicht allein anhand von
passiven Magnetkräften
räumlich
stabil gehalten werden kann. Mindestens einer der sechs räumlichen
Freiheitsgrade des Körpers
verhält
sich in einem passiven Magnetfeld stets instabil. Für den stabilen
Schwebezustand des Körpers
bedarf es immer aktiv geregelter Magnetkräfte oder zusätzlicher
Lager, die den instabilen Freiheitsgrad ausschließen. Im
Falle der vorgeschlagenen Magnet-Axiallagerung dergestalt, dass
durch die passiven Magnetkräfte
eine male Fixierung erfolgt, besteht der instabile Freiheitsgrad
in der radialen Bewegungsfreiheit des Schaufelrads. Gemäß einer
Erkenntnis der Erfindung bewirkt es jedoch keinen erhöhten Verschleiß, wenn
das Schaufelrad im Stillstand eine radiale Berührung zum Gehäuse aufweist,
solange diese im Betrieb aufgehoben wird. Beim Anlauf des Schaufelrads
aus dem Stillstand treten gegenüber
den axialen Kräften
insbesondere durch die Umlenkung der Strömung nur äußerst geringe radiale Kräfte auf.
Daher kann sich das anlaufende Schaufelrad auch praktisch unmittelbar
von der radialen Berührung
mit dem Gehäuse
lösen und eine
strömungsmechanisch
bewirkte stabile Position in der Pumpe einnehmen.
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Die
Stabilisierung des Schaufelrads in radialer Richtung und somit das
Einnehmen der vollständig
berührungslosen
Rotorlagerung im Betrieb kann bevorzugt durch Ausnutzen eines exzentrischen Ringspaltes
um ein ausgelenktes Flügelrad
erfolgen. Beim Vorsehen eines Magnet-Axiallagers mit zwei axial
entgegengesetzt magnetisierten Ringen wird eine radiale Auslenkung
des Schaufelrads auf Höhe der
Magnet-Axiallagerung durch die ungleiche radiale Nähe zwischen
Statormagnet und Rotormagnet noch verstärkt. Im Betrieb muss eine Sekundärströmung für ein strömungsmechanisches
Radiallager deshalb so eingestellt werden, dass das strömungsmechanische
Radiallager bei Auslenkung des Schaufelrads eine radiale Rückstellkraft
auf das Schaufelrad ausübt,
welche größer ist
als die die Auslenkung weitertreibende Radialkraft des Magnet-Axiallagers.
Das strömungsmechanische
Radiallager kann in dieser Situation unterstützt werden von einer zusätzlichen
Zentrierungswirkung einer Magnetkupplung.
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Dabei
ist alternativ und kumulativ darauf zu achten, dass eine Hauptströmung, eine
Magnetkupplung und ein Magnet-Axiallager so aufeinander eingeregelt
werden, dass das Schaufelrad ein stabiles axiales Gleichgewicht
behält,
auch wenn axial stromabwärtige
Impulse auf das Schaufelrad zeitlich konstant oder schwankend einwirken,
wobei axiale Bewegungen des Schaufelrads insbesondere auf ein Maß von wenigen
Millimetern beschränkt
sein können,
ohne dass eine stabile Lagerung instabil wird
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Ein
strömungsmechanisches
Radiallager ist sehr kostengünstig
auszuführen,
weil die Zentrierung des Schaufelrads bei geeigneter Konstruktion
des strö mungsmechanischen
Radiallagers selbsttätig
erfolgen kann. Dies geschieht, wenn bei Auslenkung des Schaufelrads
in demjenigen Bereich, in welchem sich das Schaufelrad einer Gehäusewand
nähert, eine
die Auslenkkraft übersteigende
Rückstellkraft auf
das Schaufelrad ausgeübt
wird, bis dieses wieder zentriert im Zulaufkanal steht. Die Rückstellkraft
kann als Zentrierungskraft insbesondere an einem Umfang des Schaufelrads
ausgeübt
werden.
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Zum
Erzielen eines zuverlässigen
strömungsmechanischen
Lagereffekts ist es von Vorteil, wenn eine das Schaufelrad umgebende
und an diesem fixierte Ringhülse
innerhalb einer umgebenden Wandung des Pumpengehäuses vorgesehen ist. Eine an
die Rotation des Schaufelrads gekoppelte Ringhülse, welche um das Schaufelrad
herum verläuft,
macht die Pumpe einer strömungsmechanischen
Lagerung insbesondere stromaufwärts
der Schaufel, besonders bevorzugt etwa auf axialer Höhe eines
stromaufwärtigen
Anfangs des Schaufelrads, besonders zugänglich. Durch die Rotation
der Ringhülse
bei Rotation des Schaufelrads wird zudem die Wahrscheinlichkeit
von Strömungstotbereichen an
der Ringhülse
weitestgehend eliminiert. Außerdem
kann ein strömungsmechanisches
Lager besonders effektiv Rückstellkräfte am Umfang
der Ringhülse
ausüben.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass im Rahmen dieser Anmeldung vorgeschlagene
strömungsmechanische
Lager auch den Spezialfall einer hydrodynamischen Lagerung und einer
sonstigen Fluidfilmlagerung mit einschließen können.
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Es
wird vorgeschlagen, dass die Pumpe neben einem axialen und/oder
diagonal-axialen Hauptströmungskanal
durch das Schaufelrad und dem axialen Zuströmkanal zum Hauptströmungskanal
des Schaufelrads einen Sekundärkanal
aufweist, wobei der Sekundärkanal
eine Speiseöffnung
und eine Mündungsöffnung aufweist,
von welchen die Mündungsöffnung zum
Zuströmkanal
orientiert ist. Der Sekundärkanal
erzwingt bei geeigneter Konstruktion eine Sekundärströmung in einer solchen Stärke, dass
die Strömung
durch den Sekundärkanal
für die strömungsmechanische
Lagerung des Schaufelrads verwendet werden kann. Die Lagerströmung kann beim
Verlauf im Sekundärkanal
von der Hauptströmung
getrennt geführt
werden und insbesondere auch der Hauptströmung durch das Schaufelrad
im Wesentlichen entgegengesetzt orientiert verlaufen. Dies ermöglicht eine
automatische Zirkulation von Fluid durch das strömungsmechanische Radiallager, ohne
dass von der Hauptströmung
eine Abzweigung erfolgen muss.
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Es
wird vorgeschlagen, dass im Betrieb der Pumpe die Lagerströmung von
einer Abströmung vom
Schaufelrad gespeist wird. Unmittelbar beim Verlassen des Schaufelrads
ist die Energiehöhe
des gepumpten Fluids besonders hoch, sodass gegenüber einem
stromaufwärtigen
Punkt eine Druckdifferenz herrscht, welche zum Erzeugen der Sekundärströmung ausgenutzt
werden kann.
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Um
das Energiegefälle
bestmöglich
auszunutzen, kann die Sekundärströmung in
die Zuströmung
vom Schaufelrad münden.
Unmittelbar vor dem Schaufelrad ist die Energiehöhe des gepumpten Fluids am
niedrigsten.
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Es
sei darauf hingewiesen, dass eine Pumpe mit einem Schaufelrad, insbesondere
eine derartige Blutpumpe, mit einer Lagerströmung, welche im Betrieb einer
Hauptströmung
im Wesentlichen entgegengerichtet verläuft, auch unabhängig von
sämtlichen übrigen Merkmalen
der vorliegenden Erfindung in Kombination mit einem Magnet-Axiallager
vorteilhaft und erfinderisch ist. Gleiches gilt für eine Pumpe, insbesondere
eine Blutpumpe, bei welcher im Betrieb eine Lagerströmung von
einer Abströmung
vom Schaufelrad gespeichert wird, sowie für eine Pumpe, insbesondere
eine Blutpumpe, bei welcher im Betrieb eine Lagerströmung in
eine Zuströmung
zum Schaufelrad mündet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein Sekundärkanal
flächig
erstreckt und in einer Dimension senkrecht zu seiner Fläche mehr
als 100 μm,
bevorzugt etwa 300 bis 700 μm,
besonders bevorzugt etwa 500 μm,
breit. Klassische hydrodynamische Gleitlager fangen die auf einen
Rotor wirkenden Kräfte
durch eine in einem strömungsmechanischen Schmierfilm
entstehende Druckkraft auf. Hierzu muss die Dicke des Schmierfilms
derart klein sein, dass die viskosen Kräfte die Trägheitskräfte übertreffen.
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Übliche Spaltbreiten
liegen bei etwa 10 μm. Nur
dann können
die im Viskoseschmierfilm entstehenden Kräfte den auf den Rotor wirkenden äußeren Kräften das
Gleichgewicht halten und das radiale Anschlagen des rotierenden
Teils an das Gehäuse
verhindern.
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Solange
eine Mischreibung verhindert wird, bleibt die Lagerung verschleißfrei. Der
wesentliche Nachteil einer solchen rein hydrodynamischen Radial lagerung
für die
Anwendung in einer Blutpumpe ist jedoch, dass die geringe Breite
des Schmierspalts die Scherspannungen und somit die Hämolyserate der
Blutpumpe signifikant erhöht
und somit einen blutschonenden Einsatz am Patienten einschränkt. Darüber hinaus
liegt bei dermaßen
kleinen Spaltbreiten auch eine erhöhte Gefahr von Strömungstotbereichen
vor, sodass sogar die Gefahr der Thrombenablagerung im Lagerbereich
erhöht
wird, was bei Blutpumpen für
den Langzeiteinsatz unbedingt zu vermeiden ist. Die vorliegende
Erfindung kann jedoch auch bei einer strömungsmechanischen Lagerung
mit deutlich größeren Spaltbreiten,
insbesondere bei Spaltbreiten bis etwa 500 μm, genutzt werden. Dies senkt
die Gefahren der Hämolyse
und der Thrombogenität
erheblich.
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Bei
aufwendigen Versuchen zur Strömungsführung hat
sich zudem gezeigt, dass es von Vorteil ist, wenn im Betrieb die
Lagerströmung überwiegend axial
in einem tangential und axial erstreckten Sekundärkanal verläuft. Der Sekundärkanal kann
insbesondere ein Ringspalt sein.
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Es
sei ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass eine Blutpumpe mit einer strömungsmechanischen
Radiallagerströmung,
welche überwiegend axial
in einem tangential und axial erstreckten Sekundärkanal verläuft, auch für sich genommen in Kombination
mit einem Magnet-Axiallager vorteilhaft und erfinderisch ist, insbesondere
wenn der Sekundärkanal
ein Ringspalt um das Schaufelrad ist. Gleiches gilt für eine Blutpumpe
mit einem Sekundärkanal
für eine
strömungsmechanische
Lagerung, wobei der Sekundärkanal
eine Spaltbreite von mehr als 100 μm, bevorzugt von etwa 300 μm bis 700 μm, besonders
bevorzugt von etwa 500 μm,
hat.
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Alternativ
und kumulativ zum vorgenannten wird vorgeschlagen, dass die Radiallagerströmung im
Betrieb zwischen 5 % und 50 %, bevorzugt zwischen 10 % und 50 %,
vor allem etwa 30 %, einer Hauptströmung ausmacht. Es hat sich
gezeigt, dass bei einer Strömungseinstellung
in diesem Spektrum ein ausreichendes strömungsmechanisches Radialpolster
für das
Schaufelrad erzeugt werden kann und Strömungsstagnation im Sekundärkanal sicher
vermieden werden kann. Für
eine Blutpumpe eignen sich besonders Volumenströme der Hauptströmung zwischen
1 1/min und 10 1/min, vor allem etwa 5 1/min.
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Es
wird vorgeschlagen, dass der Ringspalt so ausgeführt ist, dass bei radial zentriertem
Schaufelrad keine radiale Berührung
zwischen dem Schaufelrad und einer umgebenden Wandung des Pumpengehäuses auftritt.
Unabhängig
hiervon kann eine Mündungsöffnung des
Sekundärkanals
in axialer Richtung durch einen radialen Vorsprung vom Pumpengehäuse verdeckt
sein. Vorteil eines umlaufenden Ringspalts um das Schaufelrad ist
die verschleißfreie
Lagerung, wobei ein Vorsprung des Gehäuses die Mündungsöffnung des Sekundärkanals genauso
abdecken kann, dass trotz der umlaufenden Öffnung die Hauptströmung nicht
in unkontrollierbarer Weise durch den Sekundärkanal strömt.
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Zusätzlich zum
strömungsmechanischen Radiallager
kann eine mechanische radiale Spielbegrenzung für das Schaufelrad vorgesehen
sein.
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Für den Einsatz
in Blutpumpen eignet sich besonders ein Sekundärkanal mit einer axialen Länge von
1 mm bis 20 mm, bevorzugt von etwa 5 mm. Für die Dimensionen des Schaufelrads
wird ein Durchmesser von 2 mm bis 100 mm, bevorzugt von 15 mm bis
25 mm, besonders bevorzugt von etwa 20 mm, vorgeschlagen. Unabhängig hiervon
wird vorgeschlagen, dass das Schaufelrad mit einer Umdrehungszahl
von weniger als 50.000 U/min angetrieben wird, bevorzugt zwischen
etwa 2.000 und 10.000 U/min, insbesondere mit etwa 5.000 U/min.
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Unabhängig hiervon
wird vorgeschlagen, dass eine Einrichtung zum Erhöhen der
Strömungsenergie
durch einen Hauptströmungskanal
der Pumpe strömenden
Fluids zwischen einer Speiseöffnung und
einer Mündungsöffnung des
Sekundärkanals vorgesehen
ist. Auf diese Weise kann ein deutliches Druckgefälle zwischen
Speisung und Mündung
des Sekundärkanals
erzeugt werden, was die Strömungsrichtung
des Fluids im Sekundärkanal
sicher vorhersagbar macht. Die Einrichtung zum Erhöhen der
Strömungsenergie
kann insbesondere das angetriebene, rotierende Schaufelrad selbst
sein.
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Der
Zentrierungseffekt durch die radialen Rückstellkräfte am strömungsmechanischen Radiallager
kann durch eine Magnetkupplung zwischen einem Motor und dem Flügelrad unterstützt werden. Eine
axial anziehende Stirndrehkupplung zwischen Schaufelrad und Motor
weist bei radialer Auslenkung eine Steifigkeit auf, welche bestrebt
ist, die Kupplungsmagneten am Schaufelrad gegenüber den Magneten am Motor radial
zu zentrieren. Das gleichzeitige Einwirken der radialen Rückstellkräfte zum
einen des strömungsmechanischen
Radiallagers und zum anderen der Magnetkupplung trägt zur höheren Gesamtstabilität und Laufruhe
des Schaufelrads bei.
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Durch
die Ausnutzung dieses Effekts im Leckagebereich der Pumpe kann die
radiale Stabilisierung des Rotors ohne jegliche mechanische Gleitlager
erreicht werden. Die Ausnutzung der ohnehin vorhandenen unvermeidbaren
inneren Verluste der Pumpe zur Gewährleistung der funktionellen
Sicherheit macht den erfinderischen Vorschlag besonders ökonomisch.
Dieser ökonomische
Aspekt wird durch die Ausnutzung von ohnehin vorhandenen Radialkräften in
einer Magnetkupplung noch stärker
hervorgehoben. Dabei kann die Ausführung äußerst kompakt sein, insbesondere
wenn ein Rotormagnet und ein Statormagnet des Magnet-Axiallagers
zumindest einen Teil eines strömungsmechanischen
Radiallagers räumlich
einschließen.
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Der
Vollständigkeit
halber sei darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung an
einem strömungsmechanischen
Radiallager auch mit schmalen Lagerkanälen gemäß der klassischen hydrodynamischen
Schuniertheorie anstandslos funktioniert. Für eine Blutpumpe ist jedoch
eine größere Spaltbreite,
insbesondere bis zu 500 μm,
vorzuziehen. Insofern stellt die Pumpe gemäß der vorliegenden Erfindung
eine besonders einfache, betriebssichere und kostengünstige Lösung für eine sehr blutschonende
Rotorlagerung unter der Möglichkeit des
Ersetzens aller mechanischen Lager durch berührungslose Lager zur Verfügung.
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Bei
einer Pumpe mit einem Magnet-Axiallager und einer Magnetkupplung
zwischen Schaufelrad und Motor nimmt das Schaufelrad im Betrieb
bei konstanter Zuströmung
und geeigneter Einstellung der Magnete und der Kanalgeometrie ein
axiales Gleichgewicht zwischen einem unbeeinflussten Ruhezustand
am Magnet-Axiallager und einem anderen unbeeinflussten Ruhezustand
an der Magnetkupplung ein. Bei einer zeitlichen Änderung der Zuströmung, beispielsweise
in Folge eines Druckstoßes
bei einem Herzschlag in der medizintechnischen Anwendung der Pumpe,
baut sich stromaufwärts
der Pumpe kurzzeitig eine von der quasi-statischen Kraft der Hauptströmung unterschiedliche
Temporärkraft
auf. Die Kraftdifferenz stört
das axiale Gleichgewicht des Schaufelrads, sodass das Schaufelrad
während
der Dauer der Kraftänderung
eine andere axiale Lage einnimmt. Der berührungslose Schwebezustand des Schaufelrads
kann während
des Betriebs der Pumpe auch Auslenkungen unterworfen sein, wobei
sowohl die axialen als auch die radialen Auslenkungen proportional
zu den auf das Schaufelrad einwirkenden Kräften sind. Bei geeigneter Einstellung
bewegt sich das Schaufelrad im Betrieb der Pumpe daher je nach Drehzahl,
Druck- und Strömungsbedingungen
sowie äußeren Kräften, beispielsweise
infolge eines Sturzes des Patienten, innerhalb des Pumpengehäuses frei
im Fördermedium,
ohne dabei in mechanischen Kontakt mit dem Pumpengehäuse zu kommen.
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Gemäß einer
erfinderischen Erkenntnis ist insbesondere die Bewegung des Schaufelrads
in axialer Richtung ein Maß für die auf
den Rotor einwirkenden Strömungskräfte, die
aus dem Druckverlauf des strömenden
Fluids am Schaufelrad resultieren. Daher wird vorgeschlagen, dass
die Pumpe einen Sensor zum größenmäßigen Erfassen
der axialen Verschiebung des Schaufelrads aufweist.
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Der
Sensor kann die axialen Bewegungen des Schaufelrads insbesondere
ohne jeglichen Kontakt, also nicht-invasiv, erfassen und somit Rückschlüsse über den
Arbeitspunkt der Pumpe liefern. Die über den Sensor gemessene Verschiebungsstrecke
ist proportional der Druckverteilung am Rotor und kann in Verbindung
mit dem hydraulischen Kennfeld der Pumpe mit dem Pumpenfluss korreliert
werden. Für
eine nicht-invasive Messung liegt der Sensor bevorzugt außerhalb
des Kanalnetzes, insbesondere durch eine Abschottung vom Kanalnetz
getrennt. Der Sensor kann beispielsweise kapazitiv, induktiv oder resistiv
die Verschiebung des Schaufelrads ermitteln. Daher erübrigt sich
auch ein direkter Zugang zum Kanalnetz.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine Auswertungseinrichtung vorgesehen, welche aus den Messwerten
des Sensors in Kombination mit den bekannten Werten für Drehzahl,
Spannung und Strom den Druck und/oder die Strömungsgeschwindigkeit, insbesondere
die Durchflussrate und im Falle der medizintechnischen Anwendung
beispielsweise die Herzfrequenz innerhalb der Pumpe berechnet und
numerisch oder alphanumerisch anzeigt. Die Erfindung bietet gleichzeitig
die Möglichkeit,
aus den erfassten Sensorsignalen Anomalien der Herzfrequenz wie
beispielsweise Extrasystolen oder Kammerflimmern zu erkennen.
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Es
ist von Vorteil, wenn das auf diese Weise erfasste Signal des Sensors
als Eingangsgröße für die Regelung
der Pumpe entsprechend den physiologi schen Anforderungen eingesetzt
wird. Es kann auch zu diagnostischen Zwecken beim Patienten eingesetzt
werden.
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Vorteilhaft
kann bei Verwendung eines Sensors auf separate Druck- und Flusssensoren,
welche in Blutkontakt stehen und beim Langzeiteinsatz driftbehaftet
sind, vollständig
verzichtet werden. Die gesamte Blutpumpe wird damit einerseits im
Hinblick auf den Langzeiteinsatz bei einem Patienten betriebssicherer
und gleichzeitig einfacher im Handling und in der Überwachung
der Pumpfunktionen.
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Es
sei ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass das Vorsehen eines Sensors zum größenmäßigen Erfassen
der axialen Verschiebung des Schaufelrads in einem Gehäuse einer
Blutpumpe, wobei das Schaufelrad im Betrieb und bevorzugt auch im Stillstand
der Blutpumpe in Folge axialer Kräfte ein berührungsloses Gleichgewicht einnimmt,
auch unabhängig
von den übrigen
Merkmalen der vorliegenden Erfindung vorteilhaft und erfinderisch
ist.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung weiter erläutert.
Hierin zeigen
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1 in
einem Längsschnitt
eine Blutpumpe mit einer kombinierten Magnet-Axiallagerung und strömungsmechanischen
Radiallagerung eines Flügelrads
und mit einem Sensor,
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2 die
Blutpumpe aus 1 in einer teilgeschnittenen
Ansicht gemäß Kennzeichnung
II-II in 1 und
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3 die
Blutpumpe aus 1 und 2 in einer
ausschnittweisen Vergrößerung des
Längsschnitts
aus 1 mit einer schematischen Kennzeichnung von Strombahnen.
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Die
Blutpumpe 1 in den 1, 2 und 3 besteht
im Wesentlichen aus einem Pumpengehäuse 2 mit einem Zulaufkanal 3 und
einem Auslaufstutzen 4. Im Inneren des Pumpengehäuses 2 liegen
ein Schaufelrad 5 in einem hierfür vorgesehen Raum 6 und
hinter einem Motordeckel 7 ein Motor 8 zum Antrieb
des Schaufelrads 5 über
eine Magnetkupplung 9, 10. Die motorseitigen Kupplungsmagneten 9 liegen
in einem Polschuh 11, welcher auf einer Welle 12 des
Motors angeordnet ist. Zum Antrieb des Motors 8 verläuft zu diesem
eine Kabelleitung 13.
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An
einem Umfang des Flügelrads 5 ist
eine Ringhülse 14 vorgesehen.
Die Ringhülse 14 ist
mit Schaufeln 15 eines zentralen Schaufelkörpers 16 des
Schaufelrads 5 verbunden, sodass eine Rotation des zentralen
Schaufelkörpers 16 um
eine Drehachse 17 zugleich eine ebensolche Rotation der
Ringhülse 14 um
die Drehachse 17 bewirkt. An einem bezüglich einer vorgesehen Durchströmungsrichtung 18 stromaufwärtigen Ende 19 des
Schaufelrads 5 auf dessen axialer Höhe angeordnet liegen zwei Permanentmagnetringe 20, 21.
Ein Statormagnet 20 ist in eine Wandung 22 des
Pumpengehäuses 2 integriert; konzentrisch
mit dem Statormagneten 20 und in axialer Erstreckung identisch
ist ein Rotormagnet 21 in die Ringhülse 14 des Schaufelrads 5 integriert.
Der Stator 20 und der Rotor 21 sind in axialer
Richtung magnetisiert, wobei der Stator entgegensetzt zum Rotor
magnetisiert ist (Kennzeich nung der Magnetpole durch „N" bzw. „S"). Es sei darauf
hingewiesen, dass auch in ihrer axialen Erstreckung unterschiedliche
Längen
von Stator- und Rotormagnet eingesetzt werden können. Auf diese Weise kann
der Stabilitätsbereich
der Lagerung erweitert werden.
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Die
entgegengerichtet orientierten Magnetringe Stator 20 und
Rotor 21 fungieren als Magnet-Axiallager. Die Kupplungs-Magneten 9, 10 ziehen
sich gegenseitig an, sodass auf das Schaufelrad 5 eine
Kraft ausgeübt
wird, welche das Schaufelrad 5 zum Motordeckel 7 hin
beschleunigt. Gleichzeitig würde
eine solche Verschiebung aber auch den Rotor 21 gegenüber dem
Stator 20 in einer axialen Auslenkrichtung 23 verschieben.
Hierdurch werden der S-Pol des Rotors vom N-Pol des Stators sowie
der N-Pol des Rotors vom S-Pol des Stators entfernt und gleichzeitig
der S-Pol des Rotors dem S-Pol
des Stators näher
gebracht. Infolge dessen üben
die Permanentmagnetringe Stator 20 und Rotor 21 eine
Kraft in eine axiale Rückstellrichtung 24 aus.
Die axiale Rückstellrichtung 24 ist
entgegengerichtet der Auslenkung 23 durch die Kupplungs-Magnete 9, 10.
Insofern wirken die Permanentmagnetringe Stator 20 und
Rotor 21 als Magnet-Axiallager 25 gegen eine axiale
Verschiebung des Schaufelrads 5.
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Die
Rückstellkraft 24 wird
mit zunehmender Verschiebung des Rotors 21 gegenüber dem
Stator 20 zunehmend größer, bis
die Rückstellkraft
ein Maximum dort erreicht, wo die beiden S-Pole des Stators 20 und
des Rotors 21 untereinander zum liegen kommen. Ein stromabwärtiger Lagerspalt 26 ist
jedoch so schmal bemessen, dass die beiden S-Pole des Rotors 21 und
des Stators 20 nicht untereinander zum Liegen kommen können. Somit
kann das magnetische Axiallager 25 auch durch mechanische
Einwirkungen auf das Flügelrad 5 nicht
aus seiner stabilen Lage gebracht werden.
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In
Folge der Anziehungskraft zwischen den Kupplungs-Magneten 9, 10 nimmt
das Flügelrad 5 jedoch
eine Gleichgewichtslage (in der Zeichnung nicht dargestellt) ein,
bei welcher das Flügelrad 5 gegenüber einer
unbeeinflussten Ursprungslage (in der Zeichnung dargestellt) des
Magnet-Axiallagers 25 eine
Verschiebung 23 einnimmt und behält. Die axiale Gleichgewichtslage
liegt weiter entfernt vom Zulaufkanal 13 als in den Figuren
dargestellt, also in der Wortwahl der vorliegenden Anmeldung stromabwärts.
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Während das
Schaufelrad 5 axial berührungsfrei
innerhalb des Gehäuses 2 liegt,
liegt die Ringhülse 14 im
Stillstand der Pumpe 1 seitlich an der Wandung 22 des
Gehäuses 2 an,
da der Stator 20 und der Rotor 21 nicht zusätzlich zur
axialen magnetischen berührungslosen
Lagerung eine stabile Lagerung in radialer Richtung erreichen können. Vielmehr
wird das Schaufelrad 5 radial ausgelenkt, bis es durch
Kontakt der Ringhülse
an der Gehäusewandung 22 anliegt.
Dieser radial ausmittige Zustand wird durch die ungleiche Beabstandung
des Rotors 21 vom Stator 20 über den Umfang des Magnet-Axiallagers mechanisch
begrenzt. Im Bereich der Magnet-Kupplung 9, 10 zwischen
dem Schaufelrad 5 und dem Motor 8 liegt das Schaufelrad 5 nicht
mehr am Gehäuse 2 an,
da sich dieses ausgangs der Ringhülse 14 zu einem ringförmigen Durchströmkanal 27 aufweitet.
Der Durchströmkanal 27 führt um eine
Motorwand 28 hin zum Abflussstutzen 4.
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Durch
die radial stabile Lage des Schaufelrads 5 an der Magnet-Kupplung 9, 10 bei
gleichzeitig stabil ausmittiger Lage des Schaufelrads 5 an
der Magnet-Axialkupplung 25 ist das Schaufelrad 5 gegenüber der
Drehachse 17 – zusätzlich zu
einer leichten Parallelverschiebung – leicht augelenkt. Auch dies
bewirkt eine leichte Verrückung
der Pole zwischen Stator 20 und Rotor 21, sodass
vom Magnet-Axiallager 25 bereits im stabil ausmittigen
Zustand eine leichte Rückstellkraft
auf das Schaufelrad 5 ausgeübt wird. Infolge dessen reicht
eine nur geringe zusätzliche
Zentrierungskraft, um die Ringhülse 14 des
Schaufelrades 5 wieder berührungsfrei innerhalb der Gehäusewandung 22 zentrieren
zu können.
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Im
Betrieb der Pumpe treibt der Motor 8 über die Magnetkupplung 9, 10 das
Schaufelrad 5 zu einer Rotation um die Drehachse 17 an.
Zuströmendes Blut
fließt
in einer Hauptströmung 29 von
etwa 5 1/min durch das Schaufelrad 5 zum Hauptdurchströmkanal 27 und
durch den Auslassstutzen 4 aus der Blutpumpe 1 heraus.
Innerhalb des Schaufelrads 5 wird das Blut auf dem zentralen
Schaufelkörper 16 nach
außen
umgelenkt und im Verlauf über
die Schaufeln 15 nach außen beschleunigt, sodass es
an einer Abströmung 30 vom
Schaufelrad dieses in diagonaler Richtung und mit besonders großer Energiehöhe verlässt. Durch
eine Speiseöffnung 31 zwischen
Ringhülse 14 und
Gehäusewandung 22 an
der Abströmung 30 vom
Schaufelrad 5 gelangt Blut in einer Lagerströmung 32 wieder
stromaufwärts
zu einer Mündungs öffnung 33 des
Lagerkanals 32 und von dort wieder in die Zuströmung 29 zum
Schaufelrad 5. Die Druckdifferenz zwischen der Speiseöffnung 31 und
der Mündungsöffnung 33 des
Lagerkanals 32 ist so groß, dass etwa zwei Fünftel und
somit etwa 2 1/min vom Blutfluss als Leckageströmung abgezweigt werden und
somit zwischen der Ringhülse 14 und
der Gehäusewandung 22 im
Wesentlichen axial rückströmen. Dabei
entsteht ein strömungsmechanisches
Radiallager im Lagerspalt 32 und somit auch zwischen dein
Magnet-Axiallager 25. Das Magnet-Axiallager 25 ist
in Kombination mit dem strömungsmechanischen
Radiallager stromaufwärts
der Schaufeln 15 angeordnet, um eine besondere gute Hebelwirkung
für Rückstellkräfte zu haben.
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Durch
die Umlenkung der Blutströmung
innerhalb des Schaufelrads 5 übt das Blut eine Ausstellkraft
entlang der Verschiebungsrichtung 24 auf das Schaufelrad
aus. Das Magnet-Axiallager ist jedoch so stark dimensioniert, dass
sowohl die Kupplungs-Anziehungskraft 9, 10 in
Richtung 23 als auch die durch die Strömung erzeugte Ausstellkraft
in Richtung 24 die Axial-Lagerkraft zwischen den Magnetringen 20, 21 nicht
aufwiegt. Daher stellt sich auch bei Durchströmung des Schaufelrads 5 mit
Blut eine axial berührungsfreie
Gleichgewichtslage des Schaufelrads 5 innerhalb des Gehäuses 2 ein.
Diese Gleichgewichtslage im Betrieb ist gegenüber der Gleichgewichtslage
im Stillstand des Schaufelrads 5 lediglich um ein bestimmtes
Maß stromaufwärts oder stromabwärts verschoben
(in der Zeichnung nicht dargestellt). Bei einer Schwankung der Zuströmung 29 erfährt das
Schaufelrad 5 eine kurzzeitige axiale und mit der Strömungsschwankung
korrespondieren de Auslenkung; sie bleibt aber bei sämtlichen
in der Verwendung als Blutpumpe zu erwartenden Druck- und Strömungszuständen axial
berührungsfrei
zum Gehäuse 2 und
dem Motordeckel 7.
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Durch
das strömungsmechanische
Radiallager 32 entfernt sich die Ringhülse 14 beim Anlaufen des
Schaufelrads 5 unmittelbar von der Gehäusewandung 22 und
nimmt eine stabile, zum Gehäuse 2 vollständig berührungslose
Lage auch in radialer Hinsicht ein. In dieser Situation ist das
Schaufelrad 5 im Pumpengehäuse 2 durch das Magnet-Axiallager 25 und
durch das strömungsmechanische
Radiallager 32 ohne Berührung
zwischen dem Schaufelrad 5 und dem Gehäuse 2 stabil in seiner
Rotation gelagert. Am Umfang des Schaufelrads 5, vorliegend
am Umfang der Ringhülse 14,
stabilisiert demzufolge ein kombiniertes Axial-(25) und
Radiallager 32 das Schaufelrad 5. Eine Blutschädigung und
Thrombenbildung wird sicher vermieden, weil das strömungsmechanische
Gleitlager 32 eine Spaltbreite von etwa 500 μm hat und
es nirgends zu Strömungstotbereichen kommt.
Hierfür
sorgen unter anderem auch Spülbohrungen 34 und
eine hierdurch erzwungene Spülströmung 35 im
zentralen Schaufelkörper 16.
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In
der Wandung 22 des Gehäuses 2 ist
zusätzlich
ein Sensor 40 vorgesehen, welcher eine radiale und axiale
Verschiebung des Schaufelrads 5 hochfein registriert, wenn
sich das Schaufelrad 5 im Gehäuse 2 axial und/oder
radial verschiebt. Über
das Sensorsignal des Sensors 40 lässt sich die exakte Lage des
Schaufelrads 5 im Gehäuse 2 bestimmen. Dies
erlaubt einen unmittelbaren Rückschluss
auf die Strömungsverhältnisse
des Bluts durch die Blut pumpe 1 und somit auf den Betriebszustand
der Pumpe. So können
beispielsweise die Herzfrequenz eines Patienten und Herzschlaganomalien
durch infolge äußerer Einwirkungen
auf den Patienten einwirkende Kräfte
anhand von Messwerten des Sensors 40 erkannt werden.